Fliegende Arme und Beine

Die Düsseldorf Dancers suchen neue Cheerleader: 20 junge Frauen wollen ins Team, nur die Jungs trauten sich doch nicht zum Casting.

Düsseldorf. Die Musik ist schnell und tanzbar, die Schrittfolgen rasant. "Eins, zwei, drei, vier", gibt Cheerleader-Trainerin Laura Goymann den Takt vor, und rund 20 junge Frauen versuchen im wahrsten Sinne des Wortes, beim Tanzen im großen verspiegelten Raum Schritt zu halten. Sie sind zum Cheerleader-Casting der Düsseldorf Dancers gekommen und hoffen, am Ende des Tages vor der Jury zu bestehen. Doch zuvor wird eine Choreographie eingeübt, Schritt für Schritt. Da fliegen die Beine, rollen die Hüften und kreisen die Arme - gar nicht so einfach, das alles zu koordinieren, aber das Ziel ist klar: Alle wollen Teil des Cheerleader-Teams werden.

Die Düsseldorf Dancers gibt es seit 2008, angefangen haben sie als privat organisierte Tanzgruppe. Die Nachfrage ist groß, die Cheerleader treten bei vielen großen Veranstaltungen auf, tanzen im Hintergrund von Schlagerfesten, tanzen bei Musikvideos mit. Sie gehören keinem festen Sportverein an, sondern können individuell für Events gebucht werden, etwa für Firmenfeiern.

"Wir brauchen dringend Tänzer", sagt Nicole Schnaß, Managerin der Düsseldorf Dancers. "Wir machen das Casting, um Nachwuchs zu finden." Im bestehenden Team tanzen 16 Mädchen. Schnaß hofft, die Gruppe auf 25-30 feste Mitstreiter zu erweitern, wobei durchaus auch Männer ins Team aufgenommen werden können. Zum Casting ist allerdings keiner gekommen. "Cheerleader kämpfen mit Vorurteilen", sagt Schnaß. "Es ist eben eine Randsportart, bei der viele nur an aufreizende junge Damen denken." Dabei stimme es nicht, dass Cheerleader nur hopsen und nett lächeln müssen.

Die sportlichen und akrobatischen Anforderungen sind hoch, außerdem benötigen Cheerleader eine hohe Auffassungsgabe, um die schnellen Schrittfolgen zu lernen und mit Ausstrahlung vorzutragen. Heute scheint das Casting ein Erfolg zu werden. "Ich bin begeistert von der Gruppe", sagt Laura Goymann. Alle seien motiviert und hätten ein gutes Rhythmusgefühl, Voraussetzung für die Mitgliedschaft in einem Cheerleader-Team.

India Rauber (16) bewirbt sich für das Stunt-Team, bei dem akrobatisches Können im Vordergrund steht. Man merkt, dass sie lange Ballettunterricht hatte. "Ich wollte schon länger mal so etwas machen", sagt sie. "Und ich bin klein und leicht, das könnte passen." Auch Albina Haxhimusa (21) hat bereits Erfahrung, da sie als Hip-Hop-Tanzlehrerin gearbeitet hat - auch sie also eine Kandidatin mit guten Chancen, wie sich abends bestätigt: Sie ist eins von mehreren jungen Nachwuchstalenten, die die Jury überzeugt haben. Auch India Rauber gehört nun zum Team.

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