Feuerwehr kämpft um den Deich an der Anger

Auf dem Rhein hat sich die Situation leicht entspannt. Dafür wird es im Norden eng. 1500 Sandsäcke wurden ausgelegt.

Düsseldorf. Aufatmen am Rhein, Aufregung im Düsseldorfer Norden. Während der Rheinpegel gestern um etwa einen halben Meter auf 7,50 Meter sank, stieg der Wasserspiegel der Anger dramatisch an. Seit gestern Nachmittag versucht die Feuerwehr, einen Damm zu stabilisieren, aus dem bereits Wasser austritt.

Horst Schelp, Hochwasser-Experte aus Angermund, ist besorgt: „Das Wasser steht hier bis zum Rand. Wenn der Damm bricht, laufen zunächst die Wiesen auf den Reiterhöfen voll. Dann könnten Häuser bedroht sein, die in den Überschwemmungsgebieten liegen.“ Allerdings hofft Schelp, dass es nicht so weit kommen wird.

Um 14 Uhr wurde die Feuerwehr gestern alarmiert, weil der Deich „Am Mühlendamm“ zu brechen drohte. Insgesamt 110 Kräfte von Feuerwehr, dem Umweltamt und dem Technischen Hilfswerk waren bis in die Nacht damit beschäftigt, den Deich mit 1500 Sandsäcken und Folie abzusichern.

Parallel dazu wurde an den Straßen „An der Anger“ und „Richtweg“ damit begonnen, mit einem Spezial-Bagger des Rheinisch-Bergischen Wasserverbandes eine Entlastungsöffnung zu schaffen. „Das Wasser fließt dann in das angrenzende Waldstück ab“, erklärt Feuerwehrsprecher Heinz Engels, „bebaute Privatgrundstücke sind nicht betroffen.“ Die Lage an der Anger wird regelmäßig kontrolliert.

Erst am Mittwochabend hatte das Wasser für Riesenstaus auf der Autobahn 44 gesorgt. Eine habe Stunde lang musste die Fahrbahn auf der Flughafenbrücke gesperrt werden. „Durch die Wetterlage wurde Dreck in die Abläufe gespült. Dadurch konnte das Wasser nicht mehr abfließen“, sagt Norbert Cleve von Straßen NRW. Um 17.45 Uhr ordnete die Polizei eine Sperrung der Autobahn an. Nachdem die Abläufe gereinigt wurden, konnte die A 44 wieder freigegeben werden.

Probleme auf den städtischen Brücken gibt es nicht. Andrea Blome, Leiterin des Amts für Verkehrsmanagement: „Die Abflüsse werden vom Stadtentwässerungsbetrieb regelmäßig gewartet und gereinigt.“

Entwarnung gab es auch am Rhein, wo sich der Pegel gestern nach unten bewegte. Für das bevorstehende Wochenende wird allerdings damit gerechnet, dass das Wasser wieder ansteigen wird. Die Höchstmarke der vergangenen Tage von 8,52 Metern wird aber vermutlich nicht mehr erreicht.

In Himmelgeist haben sich Fachleute des städtischen Hochwasserschutzes und der Feuerwehr dafür entschieden, einen Fußpfad auszubauen, der zwischen den letzten Häusern des Ortsteils und dem Wasserwerkswald liegt. Der Weg wird höher gelegt und verbreitert, damit er von Transportfahrzeugen befahren werden kann. Wie Kristian Lütz vom Stadtentwässerungsbetrieb erklärt, können Sandsäcke dann leichter dorthin gebracht werden.

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