Fernsehsitzung: Jecker Doktor rettet die beste Büttenrede

Lange wurde nach dem richtigen Präsidenten für die Fernsehsitzung gesucht. Mit Jobsi Driessen sind die Jecken fündig geworden.

Düsseldorf. Es war immer selbstverständlich, dass der Präsident des Carnevals Comitees auch die Fernsehsitzung leitet. In diesem Jahr verzichtete Engelbert Oxenfort darauf und überließ stattdessen Jobsi Driessen, dem Präsidenten des Prinzenclubs, das Feld. Der Erfolg gab ihm recht. Driessen brachte den fünfstündigen Sitzungsmarathon in der Stadthalle mit Bravour hinter sich. "Da zwickt es einem ja schon beim Zuschauen in der Bandscheibe", gab er der Tanzgarde der Katholischen Jugend nach ihrer temperamentvollen Show mit auf den Weg. Kurz, witzig, unaufdringlich - so bestritt Driessen den ganzen Abend.

Dem Einsatz von Ex-Prinz Rüdiger Dohmann, im Hauptberuf Arzt, ist es zu verdanken, dass die Narren im ausverkauften Saal die beste Büttenrede des Abends zu sehen bekamen. Der Bergische Löwe Jürgen Hilger-Höltgen brach hinter der Bühne mit Kreislaufproblemen zusammen: "Ich habe Grippe und bin wohl zu warm angezogen."

Für ihn sprang kurzfristig Winfried Ketzer ein. Nachdem der ehemalige Hoppeditz behandelt wurde, konnte er mit eineinhalb Stunden Verspätung doch noch auftreten und bot eine brillante politische Rede. Das Publikum merkte nichts davon, dass der Auftritt beinah geplatzt wäre.

Bei den Büttenrednern gab es Licht und Schatten. Während der Weltenbummler, Winfried Ketzer oder der Bonte Pitter beim Publikum prima ankamen, wirkte Hildegard Dahmen als Eisbrecherin auf der großen Bühne überfordert. An dem Clowns-Duo Strunz un’ Büggel schieden sich die Geister - die einen lachten, die anderen fanden die Gags ziemlich platt. Geschmackssache eben. Es war auch die erste Sitzung nach vielen Jahren ohne Hoppeditz. Walter Hamacher hatte im vergangenen Jahr nach dem ersten Reim die Bühne verlassen, weil die Leute im Saal nicht zuhörten. Diesmal fehlte er ganz.

Musikalisch schickte das CC bewährte Kräfte ins Rennen. Wenn die Fetzer das Insellied anstimmen oder Alt-Schuss ihre Heimatstadt besingen, setzt sich die Polonaise umgehend in Marsch. Fast vergessene Karnevals-Klassiker brachten Achim und Olli wieder in Erinnerung.

Ob die "Närrischen Illusionen" auch im Fernsehen so gut rüberkommen, kann man am nächsten Mittwoch ab 20.15 Uhr in der ARD feststellen.

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