Theater Flohmärkte im Capitol: Feilschen um Musical-Kostüme

Lange Schlangen bildeten sich vor den Flohmärkten im Capitol. Im Angebot war auch Garderobe aus dem Fundus.

Theater: Flohmärkte im Capitol: Feilschen um Musical-Kostüme
Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Das Konzept, den dritten Theaterflohmarkt im Capitol-Theater gemeinsam mit einem Mädelsflohmarkt durchzuführen, ging voll auf. Tausende Kostüm- und Trödelfans pilgerten am Sonntag zu dem Musicaltheater. Vor dem Einlass bildet sich an der Erkrather Straße eine mehrere hundert Meter lange Warteschlange. Nicht einmal eine Stunde nach Einlass dürfen nur noch so viele Besucher in das Gebäude des ehemaligen Straßenbahndepots hinein wie herauskommen.

An den Ständen des Mädelsflohmarkts im Foyer wird emsig gestöbert, anprobiert und gefeilscht. Und im Saal, in dem in stilvollem Ambiente der Theaterflohmarkt stattfindet, ist schlichtweg die Hölle los. Babys Tanzschuhe aus „Dirty Dancing“ und anderes stilechte Schuhwerk ab fünf Euro, Jonnys Lederjacke oder etwas Trashiges aus den Siebzigern.

Bei dieser Fülle an Kostümen, Outfits, Schuhen und Accessoires schlägt das Herz eines jeden Verkleidungsfans höher. Klasse: Dazu gibt es eine tolle Beratung durch das Veranstaltungs-Team. Anne-Marie Theurich vom Capitol-Theater erzählt: „Wir verkaufen hier Kostüme von Produktionen, die im Musical-Dom und im Capitol-Theater zu sehen waren. Unter anderem aus den Musicals Miami Nights, Jekyll & Hyde, Grease, Dirty Dancing und Spamalot.“ Dazu erklingen stilecht Klassiker, etwa aus dem Bereich des Soul und Rockabilly.

„Ich brech’ grad unter der Last zusammen“, sagt eine Besucherin begeistert, die auf dem Weg zu den Umkleiden ist. Wie sie sichern sich viele gleich mehrere Outfits, um sie anzuprobieren. Sarah Boujrida aus Köln hat sich in eine wunderschöne Korsage mit Bemalung und federgeschmückten Ärmeln verliebt. Das ausgefallene Stück aus dem Musical „Miami Nights“, das mit unzähligen Perlen und Strasssteinchen verziert ist, wurde, wie allen anderen Kostüme in aufwendiger Handarbeit gefertigt.

Mit einem ganzen Armvoll schwerer, mehrlagiger Rüschenkleider steht Claudia Seum aus Mönchengladbach vor dem Umkleidebereich. „Das sind drei Kleider aus dem Musical Jekyll and Hyde“, sagt die junge Frau strahlend. Sie sei ein „totaler Kostümfan“. Zur Verstärkung hat sie ihren Gatten mitgebracht. „Der muss mir beim Anziehen helfen“ verrät sie lachend.

Derweil steht Besucherin Tanja Breiler fix und fertig umgezogen in einem „Holländer“-Outfit aus dem Musical „Spamalot“ vor dem Spiegel. Das Kleid aus rotem Samt mit auslandenden Hüftpolstern ist ein Eyecatcher und passt der Blondine wie angegossen. Die junge Frau ist begeistert. „Genau das Richtige für Karneval.“

Ingo Blaeser aus Solingen ist mit seiner eigenen und einer befreundeten Familie hier. Die String-Hotpants aus goldfarbenem Kunstleder, die ihm seine Gattin grinsend vor die Nase hält, können ihn nicht überzeugen. „Ich bin aber sicher, dass wir hier noch die passenden Kostüme für Karneval finden,“ sagt er.

Aber auch „Fachpublikum“ deckt sich hier gut ein. Simon Krumpe, der ehemalige Geschäftsführer der Benrather Schützen, zeigte stolz seinen Einkauf: zwei Paar Glitterschuhe aus dem Musical „Miami Nights“, jeweils in Gelb und Lila, für insgesamt 15 Euro. „Das ist das passende Schuhwerk für unseren Jahresrückblick“, freut er sich.

Besucher Dirk Leidig hat sich die Taschen voller Schuhe gepackt: darunter: Retro-Treter in ziemlich grellen Farben mit Glitterbesatz. „Fünf Paar für je fünf Euro.“ Das Mitglied der Düsseldorfer Travestiegruppe „Golden Girls“ ist zufrieden.

Simon Lindecke hat sich für einen weiß-roten Disco-Anzug mit Pailletten entschieden. Das hautenge Outfit steht dem Ex-Prinzen der Prinzengarde Blau-Weiss ausnehmend gut. „Das ist genau das Richtige für die Moderation unserer Sitzung“, freut er sich.

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