Fassaden-Kunst als Benefiz-Aktion

Kunstwerke werden an die Wand der Kunsthalle gebeamt. 24 Künstler beteiligen sich am Projekt.

Fassaden-Kunst als Benefiz-Aktion
Foto: Melanie Zanin

Prominente und Künstler für einen gemeinsamen Termin unter einen Hut zu bekommen, ist oft ein schweres Unterfangen. Und so kam es, dass der überdimensionale Adventskalender an der Außenfassade der Kunsthalle am Grabbeplatz erst mit fünf Tagen Verspätung vorgestellt werden konnte. Die illuminierte Kunst-Aktion selbst startete indes pünktlich am 1. Dezember. So ist an der Fassade ab 17 Uhr jeden Tag ein anderes Kunstwerk zu sehen und jedes Türchen, das sich öffnet, ist das Werk eines Künstlers.

Fassaden-Kunst als Benefiz-Aktion
Foto: Melanie Zanin

Ab 20 Uhr erscheinen dann jeweils alle bereits geöffneten Kunsttürchen. Die Bilder werden vom Dachstuhl der Andreaskirche aus an die Wand gebeamt und sind Teil einer Benefizaktion, mit der sich die Initiative „Edition 12-21“ für Demenzkranke engagieren will. Bis zum 6. Januar wird die Aktion dauern. Werke von 24 zeitgenössischen Künstlern wie Thomas Ruff, Thomas Schütte und auch dem Düsseldorfer des Jahres, Dieter Nuhr, der Kunst studiert hat, gehören dazu und wurden speziell von den Künstlern für diese Aktion gemacht.

Alle 21 Bilder der ersten Limited Edition Box aus dem vergangenen Jahr sind in einer handsignierten Auflage von 50 Stück zum Preis von 7500 Euro erhältlich. Der Erlös kommt der Rudi-Assauer-Stiftung zugute, die sich für die Enttabuisierung der Demenz-Erkrankung in der Region einsetzt, neue Therapie- und Forschungsprojekte fördert und Betreuer individuell ausbildet. Unter dem Motto „Art for Age“ wurde die Initiative „Edition 12-21“ im vergangenen Jahr von Pia Kemper gegründet. „Kunst zur Bekämpfung von Demenz: Mit diesem besonderen Adventskalender wollen wir auch im zweiten Jahr größtmögliche Aufmerksamkeit für unser Projekt bekommen“, sagt sie.

Die Künstler Horst Gläsker, Dieter Nuhr, Stefan Kaluza, Horst Wackerbarth, Rimma Arslanov, Roy Mordechay, Benjamin Nachtwey, Klaus Sievers, Kanjo Také und Alexander Ernst Voigt, sie alle waren gekommen und zeigten damit, dass ihnen das Projekt wichtig ist. „Diese Aktion findet auch überregional große Anerkennung“, sagte Dieter Nuhr bei der Vorstellung. „Ich bin begeistert von dieser Initiative. Demenz ist ein Thema, das immer mehr Menschen betrifft. Meine Eltern sind über 90 und obwohl sie nicht betroffen sind, kann ich mir sehr gut vorstellen, wie schwer es für Kranke und ihre Angehörigen ist.“ In Deutschland leben etwa 1,5 Millionen Demenzkranke und es werden jährlich mehr. Die Krankheit kommt meist unerwartet und ist im Umgang für Betroffene und Angehörige äußerst schwer.

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