Familien gehen vor: Mehr Kitaplätze für die Kleinsten

Die Stadt schafft weitere 541 Plätze für Kinder unter drei Jahren. Sie erreicht damit eine Versorgungsquote von 30 Prozent.

Düsseldorf. Für Oberbürgermeister Dirk Elbers ist Düsseldorf eine Familienstadt. "Mir ist es wichtig, dass junge Eltern Familie und Beruf besser miteinander gestalten können", sagt er und bietet konkrete Unterstützung an:

"Die Stadt schafft für das kommende Kindergartenjahr 2009/2010 insgesamt 541 zusätzliche Plätze für Kinder unter drei Jahren." Düsseldorf erreicht damit eine für diese Altersklasse beachtliche Versorgungsquote von 30 Prozent.

Erst am Montag hatte Elbers angekündigt, ab 2010 den Etat für die Schulsanierungen von 35 auf 50 Millionen aufzustocken. Nun folgt eine weitere Investition in die verbesserte Lebensqualität für Familien.

Zurzeit gibt es 4300 Betreuungsplätze für die unter Dreijährigen. Doch der Bedarf ist viel größer als die aktuelle Versorgungsquote von 24 Prozent. Junge Mütter wollen und müssen oft nach einem Jahr Elternzeit in den Beruf zurückkehren. Im ersten Lebensjahr ist die künftige kompetente Betreuung des Babys beherrschendes Thema in vielen Familien.

Die Sorge will Jugenddezernent Burkhard Hintzsche den Eltern weiter nehmen: Das Land NRW habe die finanzielle Förderung für 381 neue Kitaplätze für die Jüngsten in Aussicht gestellt, Düsseldorf sattele nun 160 drauf.

Allerdings erwartet Dirk Elbers, dass das Land auch deren Mitfinanzierung übernehmen wird, da andere Kommunen vermutlich nicht so viel Geld abrufen.

Insgesamt kostet die Betreuung der unter Dreijährigen die Stadt in diesem Jahr 35,7 Millionen Euro. Hinzu werden die Familien ab 1. August - wie berichtet - weiter entlastet:

Eltern zahlen für ihre Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt keine Kindergartenbeiträge mehr. Das kostet die Stadt für die rund 15 000 Kindergartenkinder pro Jahr 19,7 Millionen Euro.

Die Ausgaben und Investitionen sind hoch, doch Oberbürgermeister Dirk Elbers betont: "In der realen Wirtschaftskrise ist das Geld bei den Familien gut aufgehoben."

Und er will Tempo machen beim Thema Kinderbetreuung und Familienfreundlichkeit: Bereits zum Sommer 2012 möchte der Verwaltungschef, dass 35 Prozent der unter Dreijährigen betreut werden können. "Mein Ziel sind aber 40 Prozent", sagt Elbers.

Er ist überzeugt davon, dass die Betreuung für die Kinder wichtig ist: In einem guten Umfeld können sie ein gutes Sozialverhalten lernen."

Die 541 neuen Betreuungsplätzen für die Kleinkinder werden laut Jugendamtsleiter Johannes Horn zum größten Teil in bestehenden Einrichtungen der Stadt und der freien Täger geschaffen.

Das ist durch vorzeitige Einschulungen der Kinder möglich und durch die Verlagerung der Nachmittagsbetreuung von der Kita in die Ganztagsgrundschulen. Hierzu ist eben auch die Sanierung der Schulen wichtig.

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