Fahrrad-Turm am Bilker Bahnhof

Die Stadt will das Parkhaus für 120 Räder vor den Arcaden platzieren — und hofft auf Zuschüsse des Bundes.

Düsseldorf. In Düsseldorf soll es bald am Bilker Bahnhof ein großes Fahrrad-Parkhaus geben. Das Bauaufsichtsamt legt nächste Woche der Bezirksvertretung 3 (u.a. Friedrichstadt, Bilk, Oberbilk) den Bauantrag für eine vollautomatische Radpark-Garage vor, die Platz für 120 Fahrräder bietet.

Der Fahrradturm aus Stahlprofil mit vorgehangener, illuminierter Glasfassade ist ein fast elf Meter hoher Klotz mit vier bis fünf Stockwerken, der sich aber laut Stadt optisch verträglich in die Umgebung einfügt. Da er unmittelbar vor der riesigen Shopping-Mall „Düsseldorf Arcaden“ stehen soll, ist das nachvollziehbar. Wer der Betreiber des Rad-Parkhauses sein soll, steht offenbar noch nicht fest, möglicherweise kommt die Zukunftswerkstatt Düsseldorf (ZWD) zum Zuge, die das bislang einzige größere Radhaus hinter dem Hauptbahnhof betreibt.

Vorbild für das Modell am Bilker Bahnhof ist — das zeigen die Simulationen — das Radhaus im baden-württembergischen Offenburg. Das entstand 2013 für rund 600 000 Euro, demnächst soll am dortigen Bahnhof ein zweites folgen. Wie in Offenburg soll das Düsseldorfer Parkhaus im Rahmen des Klimaschutz-Förderprojektes „Digital gesteuerte Radabstellanlagen an Verknüpfungspunkten zum ÖPNV“ laufen, wodurch die Stadt auf einen Zuschuss des Bundes von bis zu 40 Prozent hofft.

(Eingänge soll es auf zwei Seiten des Fahrrad-Parkhauses geben. Simulation: Stadt Düsseldorf)

Der Radturm soll ein Angebot für Anlieger und für Pendler sein, die ihr Fahrrad sicher und trocken abstellen wollen. Zur Miethöhe macht die aktuelle Verwaltungsvorlage keine Angaben, in Offenburg werden 60 Euro im Jahr fällig; bei der ZWD am Hauptbahnhof sind es 7,50 Euro im Monat oder 75 Cent am Tag. Vorgesehen ist auf beiden Seiten des Radhauses ein überdachter Vorsprung. In Offenburg sind zwei Seiten jeweils mit sechs Türen versehen, sodass die Wartezeiten sehr kurz sind. Die Nutzer können zwischen zwei Bedienterminals wählen, die jeweils mit Touchscreen ausgerüstet sind. Die einzelnen Fahrradboxen befinden sich auf Trägerpaletten — jeweils zwölf Boxen pro Palette. Mieter erhalten bei Vertragsabschluss eine Chip-Karte, mit der sie immer Zugang zu ihrem Stellplatz haben.

In Düsseldorf wird schon länger über ein solches Angebot für die wachsende Zahl von Radlern diskutiert. Bereits Ende 2013 beauftragte die damalige CDU-FDP-Ratskoalition die Verwaltung, ein Fahrrad-Parkhaus am Bilker Bahnhof zu konzipieren; 2016 wurde sogar eine 54-seitige Machbarkeitsstudie erstellt, konkrete Fortschritte indes gab es nicht. Als Standort war zwischenzeitlich auch der Parkplatz an der Bach-/Ecke Elisabethstraße in der Debatte.

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