Erwin bremst DTM aus

DTM: Am 15. April brettern wieder die Tourenwagen über die Kö. Die Strecke ist verlängert worden, ein echtes Stadtrennen scheint aber zu teuer.

Düsseldorf. Fast 150 000 Menschen drängelten sich im vergangenen Jahr an den Leitplanken und Gittern rund um die Kö. Die Saisonpräsentation der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft (DTM) lockte die Fans in Massen an - und sorgte beim Veranstalter einerseits für Freude, andererseits für graue Haare.

Für die zweite Auflage dieses Spektakels musste sich die veranstaltende ITR ("Internationale Tourenwagenrennen", der Trägerverein der DTM) eben erneut Gedanken machen. Wie bekommt man die Menschenmassen ein wenig entzerrt? Die Antwort: Eine längere Strecke.

Doch da beginnen erst die Schwierigkeiten. Denn nach WZ-Informationen favorisiert die ITR eine andere Streckenvariante auf der Kö als die Stadt. Die Unterschiede im Detail:

Variante 1: Die Stadt und die Düsseldorf Marketing & Tourismus GmbH (DMT) wünschen sich eine Strecke, die von der Girardetbrücke (Trinkausstraße/Königstraße) bis zur Theodor-Körner-Straße und zurück reicht (siehe obere Grafik). Die ITR sieht allerdings die schmale Girardet-Brücke als Problem: Hier müssten die Tourenwagen sehr langsam fahren - ob sie mit ihrem geringen Lenkeinschlag überhaupt in einem Zug um die Kurve kommen, ist fraglich. "Wir haben uns am Mittwoch auf diese Strecke geeinigt", sagt OB Joachim Erwin nichtsdestotrotz.

Variante 2: Einigung hin oder her - die ITR und auch die meisten Sponsoren der Rennserie hätten lieber eine Schleife über die Graf-Adolf-Straße (siehe untere Grafik). Der Vorteil: Die Autos könnten höhere Kurvengeschwindigkeiten fahren, es würde eher eine Rennatmosphäre aufkommen. Erwin lehnt diesen Streckenverlauf jedoch ab: "Das Ereignis gehört nur auf die Kö, wir würden auch den ÖPNV stören. Den brauchen wir aber, um die Leute zur Kö zu bringen." Nach Informationen der WZ will die ITR trotzdem noch einmal das Gespräch mit der Stadt suchen.

In weite Ferne scheint auf jeden Fall ein echtes Stadtrennen der DTM in Düsseldorf zu rücken. Die Investitionen, die die Stadt leisten müsste, liegen laut Erwin bei um die zehn Millionen Euro. Die Strecke müsste mit einem speziellen Asphalt versehen, Absperrungen und Tribünen montiert werden. Eine Machbarkeitsstudie der Sporthochschule Köln hat eine Streckenführung rund um die Messe unter Einbeziehung der Arena entwickelt. "Wir müssen auch schauen, ob diese Investitionen, die sich ja nur rechnen, wenn man ein Rennen über mehrere Jahre austrägt, nicht andere Investitionen blockieren."

Die Serie Die DTM-Saison umfasst zehn Rennen in fünf Ländern. Audi und Mercedes nehmen teil.

Die Stars Am Steuer: Mika Hakkinen, Bernd Schneider, Tom Kristensen u.v.a.

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