Rheinkirmes Erstes Rheinkirmes-Wochenende: Bilanz zwischen Frust und Freude

Die Zeltwirte strahlen, aber einige Schausteller sind mit den Umsätzen gar nicht zufrieden. Sperrungen sorgen für lange Staus.

Rheinkirmes: Erstes Rheinkirmes-Wochenende: Bilanz zwischen Frust und Freude
Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Das erste Kirmes-Wochenende ist gelaufen. Es gibt viele Gewinner, aber auch einige Verlierer, deshalb fällt die Bilanz durchwachsen aus.

Strahlende Gesichter gibt es bei den Zeltwirten. „Ich bin mit den ersten Tagen sehr zufrieden. Freitag war das Wetter zwar ziemlich schlecht, aber dadurch sind die Leute sehr früh in die Zelte gegangen. Und am Samstag war für alle das optimale Kirmes-Wetter. Nicht zu kalt und nicht zu warm“, meint Thea Ungermann von der Schumacher- Scheune.

Das sind die Highlights der Rheinkirmes
18 Bilder

Das sind die Highlights der Rheinkirmes

18 Bilder

Ähnlich äußert sich Bernd Kretzer, PR-Chef von der Brauerei Frankenheim: „Der Start war wirklich klasse. Auf ähnlich hohem Niveau wie im Vorjahr, so kann es weitergehen.“ Und auch Daniela Balduin von Schlösser sagt: „Neben den guten Umsätzen war der Start vor allem sehr friedlich. Wir hatten keinerlei Schlägereien.“

In der Tat spricht auch die Polizei von einem entspannten Auftakt. „Es gab keine einzige Festnahme. Nur kleinere Auseinandersetzungen ohne Verletzungen auf der Straße, aber nicht in den Zelten“, sagt Hauptkommissarin Nadine Polzin. Es wurden auch nur sehr wenige Autos abgeschleppt.

Allerdings klagen einige Schausteller über schlechte Umsätze. „Der Freitag war sehr schlecht. Es kamen deutlich weniger Besucher als im Vorjahr, als es am ersten Freitag noch ein Feuerwerk gab“, sagt Oliver von Salzen von Oeltjen’s Fischinsel. Viele Jahre stand er mit seinem Fischimbiss neben der Schumacher-Scheune, doch nun hat er den Standort gewechselt. „Auch das ist sicherlich ein Faktor.“ Kritik gibt es von Seiten der Schausteller an den Lkw-Sperren an der Luegallee.

„Ich halte die Absperrungen auf der Luegallee und der Ausfahrt von der Rheinkniebrücke für völlig überzogen, weil von dort aus niemand direkt auf den Kirmes-Platz fahren kann“, klagt Riesenrad-Betreiber Oscar Bruch. Seiner Meinung nach wird die Aufmerksamkeit dadurch viel zu sehr auf die Sicherheit gelenkt. Dies würde zudem die Anwohner weiter verärgern, Publikum und Taxifahrer noch weiter einschränken.

„Die Absperrungen unter der Oberkasseler Brücke halte ich dagegen für sinnvoll, weil die Besucher dort nicht anders geschützt werden können“, meint Bruch. Zudem hält er die Berichterstattung für überzogen. „Seit Mai gibt es fast jedes Wochenende ein großes Event in der Stadt. Aber bei keiner anderen Veranstaltung wird so negativ über das Thema Sicherheit berichtet wie bei der Kirmes, dabei waren diese Veranstaltungen schlechter abzusichern als unsere. Diese Diskussion geht mir allmählich ziemlich auf die Nerven.“

Allerdings sorgen gerade die Lkw-Sperren an der Luegalle und an der Oberkasseler Brücke für lange Staus. Bis zu 30 Minuten sind nötig, um diesen Engpass zu überwinden.

Die Sperrung des Kaiser-Wilhelm-Rings hat dagegen keine großen Auswirkungen. „Hier bricht wie jedes Jahr zur Kirmes das normale Chaos aus. Irgendwie kommt trotzdem jeder rein und viele auswärtige Autos blockieren die Parkplätze. Aber das kennen wir ja schon. Wir sind 1967 hergezogen und haben uns in der vergangenen 50 Jahren daran gewöhnt. Zehn Tage kommt man durchaus damit klar, denn irgendwie gehört die Kirmes ja auch zu Düsseldorf“, sagt Anlieger Bernd Wucherpfennig.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort