Erster Abi-Tag: Aufgaben in Deutsch waren zu schaffen

Am Dienstag wurde die erste Klausur geschrieben. Die Stimmung bei Schülern und Lehrern istgut. Für Lernpausen ist aber keine Zeit.

Düsseldorf. Die Panne aus dem Vorjahr kann Nadisha Aliman nichts anhaben. Unbeeindruckt von der Serie fehlerhafter Mathe- und Deutschaufgaben hat die Abiturientin des Luisen-Gymnasiums eine klare Auffassung: "Ich lerne für mich. Aus den Debatten um falsche Abi-Aufgaben halte ich mich raus." Am Dienstag wurde die erste Klausur des diesjährigen Zentralabiturs geschrieben, die Deutschkenntnisse der Schüler standen auf dem Prüfstand. Und derweil begutachten die Lehrer die Aufgaben des Ministeriums inzwischen genauso aufmerksam wie die Antworten ihrer Schüler.

Doch es gab Entwarnung. "Bislang weiß ich nicht von Problemen", sagt Thomas Kirchhoff, stellvertretender Direktor des Geschwister-Scholl-Gymnasiums. Und auch Heinz Gniostko, der die Hulda-Pankok-Gesamtschule leitet, hat keine Klagen gehört. "Alle sind sommerlich entspannt." Das mag aber am Fach liegen, vermutet jedenfalls der Leiter des Marie-Curie-Gymnasiums, Norbert Münnix. "Im Fach Deutsch ist die Verzweiflung nie sehr groß."

Vielleicht nicht das, aber ganz sicher und entspannt fühlt sich Vanessa Neubert trotzdem nicht. Sie hat am Luisen-Gymnasium am Dienstag die Deutsch-Grundkurs-Klausur geschrieben. "Wir haben uns intensiv mit Vergleichen unterschiedlicher Texte beschäftigt, davon ist aber nichts dran gekommen."

Für eine lange Ruhepause ist aber vorerst keine Zeit. Vielleicht für ein Eis, aber in die Bücher wird auf jeden Fall noch geguckt. "Jetzt wird weitergeklotzt", sagt Janosch Reble. "Nächste Woche ist Mathe dran. Aber dafür kann man wenigstens lernen."

Ein bisschen Leben gönnen sich die Abiturienten trotzdem. "Wir haben in den vergangenen Tagen oft zusammen gegrillt", sagt Anna Holthaus. Und Janosch meint: "Da hat man etwas, worauf man sich freuen kann."

Christoph Dietz ist hingegen in den vergangenen zwei Wochen so gut wie abgetaucht. "Viel mehr als lernen ist momentan nicht drin." Christoph, Colin und einige andere Abiturienten des Luisen-Gymnasiums ziehen sich zum Lernen in die Uni-Bibliothek zurück. "Dort ist es schön ruhig", sagt Christoph. "Und man lässt sich nicht von Computer oder Telefon ablenken", hat Colin festgestellt.

Der erste Abitur-Tag ist geschafft. "Es hat sogar besser geklappt, als ich gedacht habe", sagt Ricarda Maaß. "Die Aufgabenstellung war ganz gut."

Jetzt muss der Eindruck der Schülerin nur noch zu den Anforderungen des Ministeriums passen. Diese sind nach Auskunft von Wulff Rehfus, Schulleiter des Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasiums minutiös. "Da steht geht genau drin, was Schüler schreiben müssen, um eine bestimmte Note zu erlangen."

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