Engagement: Erste Ladies Lounge - Der Schmuck der Frauen

Designerin Gabriela Uphaus organisiert die erste Ladies Lounge Düsseldorf. Sie gilt dem Amüsement und der Wohltätigkeit.

Düsseldorf. Gabriela Uphaus hat nie damit gerechnet, dass die esoterischen Ausflüge, die sie während ihrer Ausbildungszeit in Worpswede unternommen hat, noch steigerungsfähig sein könnten. An ihrem ersten Tag in Düsseldorf wurde die aus Niedersachsen stammende Schmuckdesignerin eines Besseren belehrt.

"Ich hatte an Altweiber ein Vorstellungsgespräch an der Fachhochschule", erzählt sie. Ganz schön perplex sei sie gewesen, als sie feststellte, dass Frauen Männern die Krawatten abschnitten und ihnen das niemand krumm nimmt. "Das war dann die ganz große spirituelle Sitzung."

28Jahre lebt Uphaus mittlerweile in Düsseldorf, und auch an Karneval gewöhnt sie sich langsam. Das ist keineswegs selbstverständlich, denn die 49-Jährige ist nicht der Typ für Gleichförmigkeit. Im WZ Center hat sie ihr Geschäft und ihre Werkstatt.

Dort entstehen ihre Schmuckstücke nach Maß und diskutiert sie mit ihren Kundinnen, von denen die meisten ihr ein bisschen ähneln. "Es sind Individualistinnen", sagt Uphaus. Frauen mit Willen, die sich ihr Selbstverständnis erarbeitet haben.

Willen braucht man, um die markanten Stücke zu tragen und um an der Vorbereitung mitzuwirken, denn vor jedem Auftrag steht die Diskussion. "Wir erschaffen das Schmuckstück gemeinsam", sagt die Designerin. "Das kann Wochen dauern." Manchmal sogar Monate, wie im Fall einer Frau, die ihre Passion für China im Schmuck wiedererkennen möchte.

Uphaus’ Arbeiten sollen die Trägerin kleiden, nicht jedoch deren Persönlichkeit übertünchen. Eine kleine Fotoausstellung in Uphaus’ Atelier nimmt darauf Bezug und zeigt Frauen mit bloßem Oberkörper, die den Schmuck der Designerin tragen.

Alle Frauen sind Kundinnen, die Älteste war bei dem Shooting 87Jahre alt. Keine zwinkernden Mädchen-Models, sondern reife Frauen, die scheinbar den direkten Blick suchen.

Solche starke Frauen möchte Uphaus motivieren, sich für Menschen zu engagieren, die täglich um ihre Existenz, um Leib und Seele bangen. Erstmals hat sie jetzt eine "Ladies Lounge" engagiert. Die Gäste spenden einen Geldbetrag, und die Summe geht an das Frauenhaus sowie an das Café Grenzenlos.

"Ich bewundere die Arbeit des Grenzenlos, weil es dazu beiträgt, dass arme Menschen nicht aus der Kommunikation fallen", sagt Uphaus. Im Juni hatte sie bereits beim Rosenfest im WZ Center eine Tombola organisiert, mit deren Erlös ein Projekt für eine Rather Hauptschule unterstützt wurde.

Und wie geht es weiter? Uphaus: "Da wird mir garantiert etwas einfallen."

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