Eller: Gefühle wie ein Schlossherr

Am 21. Januar ist der Neujahrsempfang im Foyer von Schloss Eller. Danach wird das Kleinod saniert.

Düsseldorf. Erich Kuczera, Bezirksvorsteher im Rathaus Eller, hat ein inniges Verhältnis zum Schloss Eller. Er nennt es gern "mein" Schloss oder "unser" Schloss. Dem einstigen Bergmann und späteren Leiter des Verkehrskommissariats im Polizeipräsidium wird ganz warm ums Herz, wenn er vom Hauptgebäude, vom Wirtschaftshof und vom Park spricht: "Ich gehöre zu den Romantikern. Ich fühle mich wohl, wenn ich in so einem Gebäude bin, das Ruhe, Geborgenheit und Schönheit ausstrahlt."

Anfangs habe er nichts von den preußischen Prinzen und Prinzessinnen gewusst, die dort im 19.Jahrhundert lebten. "Das Schloss war mir immer verschlossen. Aber ich hatte ja den Park."

Dort hatte er seine Route als Marathonläufer. "Ich bin viermal in der Woche jeweils eineinhalb Stunden zwischen dem Unterbacher See und dem Schlosspark gelaufen. Immer allein. Meine Frau ist ab und zu mit dem Fahrrad hinter mir hergefahren. Im Winter habe ich im Sportdress getrimmt, im Sommer in der kurzen Hose." Im Mai sei der Park am schönsten, dann sei alles grün. Kuczera: "Dann künden die Fachwerkhäuser, der Innenhof und der Park von einer anderen Zeit."

Im September 2004 wurde Kuczera Bezirksvorsteher. Seitdem verfolgt ihn das Schloss auch offiziell. Er beobachtete die Verhandlungen mit der Provinzial als Investor und zweifelte beizeiten daran, dass sie die Immobilie brauche, wo sie doch ihr Schulungszentrum im Sauerland habe und nicht auf die Düsseldorfer Immobilie angewiesen war.

Nun sei er froh, dass die Stadttochter IDR das Schloss übernimmt und dass IDR-Chef Heinrich Pröpper es mit so viel Liebe sanieren will. Was Kuczera besonders freut, ist die Rekonstruktion der Freitreppe vom Eingang aus in den mittelalterlichen Treppenturm. So gelange man eines Tages wie einst die Schlossherren ins Innere und müsse sich nicht durch Behelfsgänge schieben.

Kuczera sieht sich schon im sanierten Prinzensaal über dem Foyer feiern. "Der klassizistische Stuck ist wunderschön. Dort möchte ich in fünf Jahren meine Goldhochzeit feiern."

Noch ist es nicht so weit. Aber einen schönen Termin gibt es trotzdem: Der Neujahrsempfang findet am 21.Januar von 18 bis 21 Uhr zwar noch nicht im Prinzensaal, aber im Foyer statt. Das Schloss selbst wird 2010 wieder zugänglich sein. Dann kann jedermann Suiten im Schloss mieten, für Hochzeiten, Geburtstage und sonstige Feste. Zurzeit lässt Pröpper die Unterlagen für den Bauantrag überarbeiten.

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