Lohausen Eine Wohnung ganz allein für Flüchtlinge

Die städtische Wohnungsgesellschaft stellt in Lohausen Räume für eine syrische Mutter mit vier Kindern zur Verfügung.

Lohausen: Eine Wohnung ganz allein für Flüchtlinge
Foto: Lepke

Düsseldorf. Die Städtische Wohnungsgesellschaft (SWD) hat in Lohausen eine Wohnung für eine Flüchtlingsfamilie zur Verfügung gestellt. In Kooperation mit dem Welcome Point hat die Jugendberufshilfe die Wohnung hergerichtet und möbliert. Mieter gibt es auch schon: Die aus Syrien geflohene alleinerziehende Mutter Maisaa Alkilani ist mit ihren vier Kindern Dali (11), Joody (10), Haya (8) und Al Bandari (7) dort eingezogen.

Am Freitag hat Stadtdirektor Burkhard Hintzsche die Wohnung zusammen mit dem Vorsitzenden der Städtischen Wohnungsgesellschaft, dem Leiter des Welcome Points, der Flüchtlingsbeauftragten Miriam Koch und Peter Lorch vom Amt für soziale Sicherung und Integration symbolhaft übergeben. Und zugleich das Projekt der „Wohnungspaten“ im Stadtbezirk 5 vorgestellt.

Mit der Schließung der Flüchtlingsunterkunft an der Friedrich-Lau-Straße wurde Maissa Alkilani mit ihren vier Kindern in einer Unterkunft in Flingern untergebracht. Durch den Umzug der Familie wären eigentlich alle vier Kinder aus dem gewohnten Schulumfeld in Stockum herausgerissen worden; Lehrer und Eltern der Grundschule am Farnweg haben jedoch gemeinsam mit der Schulleitung dafür gesorgt, dass die Kinder weiter vor Ort zur Schule gehen können — indem sie die notwendigen Bus-Fahrscheine aus privater Hand bezahlt haben.

Künftig haben die Kinder von Maisaa Alkilani deswegen wieder einen kürzeren Schulweg — und können auch ihre Freundschaften behalten. „Ich freue mich sehr für Familie Alkilani, dass sie diese Wohnung beziehen kann. Es ist toll, dass die Kinder hier sofort Anschluss gefunden haben und jetzt auch in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können“, sagt Stadtdirektor Burkhard Hintzsche. Bereits im Juni 2016 hatte die SWD ihre Bereitschaft signalisiert, einen Teil der ihr zur Verfügung stehenden Wohnungen gleichmäßig und in einem geregelten Verfahren auf Bedürftige und Flüchtlinge in Düsseldorf zu verteilen.

Im Stadtbezirk 5 besteht durch die Arbeit des dort angesiedelten Welcome Points die Möglichkeit, Wohnungssuchende und SWD zu vernetzen und den in regulärem Wohnraum untergebrachten Flüchtlingen Unterstützung in ihrem neuen Umfeld anzubieten. Zu diesem Zweck wurde die Idee des Runden Tisches Angermund aufgegriffen und das Projekt einer „Wohnungspatenschaft“ initiiert. Dazu erläutert Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch: „Die neue Initiative der Wohnungspatenschaften setzt genau dort an, wo das Ehrenamt dringend gebraucht wird: bei der konkreten Unterstützung von Flüchtlingen vor Ort. Ich bin mir sicher, dass hierbei Freundschaften entstehen werden, die für eine gelungene Integration unerlässlich sind.“

Zunächst sollen jetzt leerstehende Wohnungen im Stadtbezirk auf Nutzbarkeit und Wirtschaftlichkeit (Renovierungen, Sanierungen) überprüft werden. In einem nächsten Schritt wird sich der Welcome Point mit den Flüchtlingshelfern im Bezirk austauschen und eine Betreuung durch Wohnungspaten organisieren. Flüchtlinge, deren Asylantrag anerkannt worden ist oder die über einen gesicherten Aufenthaltsstatus verfügen, können sich so selbst eine Wohnung suchen und müssen nicht in den zugewiesenen Unterkünften bleiben.

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