Düsseldorf German Darts Masters: Eine Stimmung wie beim Karneval

Beim German Darts Masters im Castello feierten die Fans sich selbst und ihre Idole an der Scheibe.

Düsseldorf. Sie kamen aus Birmingham, Stuttgart, Rottweil, Wiesbaden, Bonn, Düren oder Gelsenkirchen nach Düsseldorf ins ausverkaufte Castello. Und sie hatten nur ein Ziel: ihre Helden der fliegenden Pfeile zu bejubeln. Na ja, sie hatten auch noch ein anderes - sich einen hinter die Binde zu kippen, zu singen und zu feiern, bis der Arzt kommt.

Ja ist denn schon Karneval? Männer und Frauen in Hasen-, Schildkröten- oder Tigerkostümen. So ziemlich die komplette Zoohandlung war vertreten, als diese bunte Karawane durch den Stadtteil Reisholz zog. Rosenmontags-Zoch light. Alle auf dem Weg ins Castello, um beim German Darts Masters, dem Showdown der ganz großen Dart-Stars, dabei zu sein. Und für die Brauerei war es auch ein Feiertag. Der Dart-Fan spuckt nicht ins Glas. Hallenchef Tobias Krings (mächtig beeindruckt): „Der eine Bierstand vor der Halle macht mehr Umsatz als alle Bierstände in der Mitsubishi Electric Halle bei einem Roland Kaiser Konzert.“

Düsseldorf: German Darts Masters: Eine Stimmung wie beim Karneval
Foto: Judith Michaelis

Die Stimmung: wie Karneval, nur mit kleinen Pfeilen. Schunkeln, singen, jubeln. Rauf auf die Tische, ein Lied für Superstar Phil Taylor: „Walking in the Taylor-Wonderland...“ Sascha, Sascha, Mehmet und Toby waren total begeistert: „Mensch, was geht denn hier ab? Das ist ja der helle Wahnsinn. Aber der Dart-Fan ist halt bekloppt - und friedlich.“ Die Jungs hatten sich als Ninja Turtles verkleidet. „Unsere Augenbinden haben wir aber selbst gemacht.“ Noch liegen einige Stunden Darts vor ihnen, aber am späten Abend soll es in die Altstadt gehen. „Aber nur, wenn wir noch können.“

James war mit seinen Kumpels extra aus Birmingham eingeflogen. In Frauenklamotten. „Ich hatte keine Chance. Wir feiern meinen Junggesellenabschied.“ Steffi, Uta, Michael und Marvin kamen aus Stuttgart. Und die Mädels mussten sich erst einmal umstellen. „Hier gibt es ja nur Alt und Pils, gar keine Wein-Schorle“, mopperten sie. Zum Glück gab es als Ersatz noch ein Fläschchen Prosecco. „Wir reisen zu vielen Dart-Turnieren in der Republik. Und jedes Mal in einem anderen Kostüm. Das gehört beim Darts einfach dazu.“ Normalerweise sind sie zu fünft. „Chris studiert in Portugal und hat keinen Billigflug bekommen. Deshalb sind wir nur zu viert heute.“ Macht ja nichts. Rund 3000 andere Dart-Jecken waren auch noch da. Und jeder feierte mit jedem. „Guck lieber Darts, ist besser als der FC Köln“, stand auf einem Schild, das aus dem Publikum hochgehalten wurde. Stimmt!

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