Eine Rakete für die TV-Sitzung

Zum zweiten Mal hintereinander lieferte Stefan Kleinehr eine ordentliche Fernsehsitzung ab. Das ist lange keinem Präsidenten gelungen.

Düsseldorf. Als in der Nacht zum Samstag der singende Wirt Heinz Hülshoff zum Finale der ARD-Fernsehsitzung auf die Bühne der Stadthalle kam, war Sitzungspräsident Stefan Kleinehr erleichtert. Er hatte zum zweiten Mal hintereinander eine ordentliche TV-Sitzung abgeliefert. Das ist lange keinem Präsidenten mehr gelungen.

Absolut Spitze waren die Leistungen der Tanzgarde der Katholischen Jugend und der Saal-Kapelle Ardo. Mit einem Show-Tanz zur Fußball-Weltmeisterschaft, bei dem von der Choreographie bis zu den aufwändigen Kostümen mit den Farben der Teilnehmerländer alles stimmte, hätten die Mädels mehr als eine Rakete verdient. Die Nummer empfiehlt sich über den Karneval hinaus. Damit könnte die Garde auch noch während der Fußball-WM abräumen.

Wie eine Frischzellen-Kur für die Sitzung wirkte die Musikkapelle Ardo, die zum großen Teil aus Studenten der Kölner Musikhochschule besteht. Bei ihrer Premiere bot die junge Truppe eine tolle Leistung. Dass Jürgen Hilger-Höltgen als Fimännchen herausragende Reden schreibt, ist schon eine Selbstverständlichkeit geworden.

Spätestens mit seinem Lied über das Abenteuer-Englisch von Guido Westerwelle begeisterte er auch jene unter den mehr als 800 Narren, die mit dem Zuhören ihre Probleme haben und nur zum Abfeiern gekommen sind.

Prima auch die beiden Neulinge in der Bütt, Jürgen Beckers und Martin Schopps. Und Achnes Kasulke traute sich auch noch zu später Stunde in die Bütt, wenn eigentlich nur noch Party angesagt ist. Mit den Geschichten von ihrem Erwin, der täglich ein Sieben-Gang-Menü ("Ein Hamburger und ein Sixpack") zu sich nimmt, bekam sie den Saal schnell in den Griff.

Baden ging Uli Teichmann mit seinen Gags, die er in alten Schubladen ausgegraben hatte. Und auch die beiden Hussmeister vom Bundestag hatten offenbar nicht ihren besten Tag erwischt. Bei der Musik vertraute Kleinehr mit Alt-Schuss, den Fetzern, der Band ohne Bart oder den Röbedeukern auf bewährte Kräfte.

Erstmals ohne Akkordeon schmetterte Mottolied-Sänger Michael Hermes sein "Jeck - we can" als Rock’n’Roll. Das hätte Elvis an seinem 75. Geburtstag nicht schwungvoller machen können. Ein Sonderlob verdiente sich Kay Adam.

Denn der Ex-Prinz erfuhr erst wenige Stunden vorher, dass er in der TV-Sitzung auftreten würde. Klaus Eyckeler, Kommandant der Prinzengarde Rot-Weiss, hatte sich den Fuß verdreht und konnte nicht auftreten. So präsentierte sein Vize Kay Adam erstmals die Garde im Fernsehen. Von Lampenfieber war ihm nichts anzumerken.

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