Eine lange Partynacht in Eller

Fünfte Kneipentour: Manche Läden waren brechend voll.

Eine lange Partynacht in Eller
Foto: Sergej Lepke

Neue-Deutsche-Welle- und Krautrock-Klänge lassen den Boden der „Nachspielzeit“ an der Posener Straße erbeben. In null Komma nichts heizen Wilhelm und die Jungs vom „Stillen Hans“ dem Publikum ein. Knie zucken, Hüften wackeln — das reifere Publikum geht ab. Grölt vielstimmig legendäre Textzeilen mit wie „Diese alte Liebe wird nie zu Ende gehen“. Bei der vierten Ausgabe der „IndividuEller“-Kneipentour am Samstag wurde an 16 Orten sieben Stunden lang Livemusik verschiedenster Genres gespielt.

Auch Kalle und Petra sind absolut textsicher. Das Paar aus Eller hat die Kneipentour schon vor zwei Jahren mitgemacht. Klar, dass die eingefleischten Fortuna-Fans Shirts von ihrem Fußball-Favoriten tragen. Eine weitere große Leidenschaft können sie wieder einmal bei diesem Event ausleben: „Wir sind Rock-Fans, Hard Rock ist meine Welt“, sagt Kalle und ergänzt voller Überzeugung: „Es ist eine Attraktion in Eller und macht einfach Spaß.“

„Wir sind das erste Mal dabei und das erste Mal überhaupt in Düsseldorf“, verrät Ralph, der Sänger der „Stillen Hans“-Combo. Die fünf Kumpel machen seit 20 Jahren zusammen Musik. „Wir bemühen uns auch, Hochdeutsch zu singen“, schiebt er feixend nach. Es mache einfach Spaß hier, denn das Publikum in Eller ginge gut mit. „Wir haben mal einen NDW-Sampler geschenkt bekommen — da nannten wir uns noch „Silent Bobs“, und da dachten wir uns: das machen wir auch“, plaudert Ralph darüber, wie die Band zum Welle-Sound kam. Selten wurde „Katharine“, der gleichnamige NDW-Klassiker von „Steinwolke“, so fetzig „in die Limousine“ gebeten.

Die Kneipe auf der Zeppelinstraße, „Em Zeppelin“, ist an diesem Abend eine der Locations, wo es noch vor acht bereits so brechend voll ist, dass kein Millimeter Fläche mehr frei bleibt. Der Stimmung tut das keinen Abbruch. „Die haben einen guten Rhythmus“, lobt eine Besucherin den Sound der „Dos Hombres“. Das Akustikrock-Duo kann man irgendwo zwischen dem dicht gedrängt stehenden Publikum erahnen. Eigentlich passt keine Maus mehr ins Zeppelin, aber ein Anfang Zwanzigjähriger — sonst eher kann sich noch reinschieben. Er sei mit Freunden unterwegs und habe gehört, dass das hier ein echter Geheimtipp sei. Ihm gefällt’s.

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