Eine kleine Schwester für die CPD

Guter Start am Sonntag für die Messe. Im Juli startet die „Impulse.The Showroom“ in einer Industriehalle am Belsenplatz.

Düsseldorf. In den mit violettem Teppich ausgelegten Gängen der "Gallery" in der Messehalle 9 ist kaum mehr ein Durchkommen. Zwischen Kleiderständern beugen sich bunt gekleidete Menschen über Kataloge. Aus der Halle 11 wummert Popmusik herüber.

Am Stand des Abendkleider-Herstellers Unique tanzt die Casting-Band Monrose über den Catwalk. In den Lounges ringsum fließt Prosecco. Die Stimmung auf der CPD ist gut an diesem Sonntag - dem ersten von drei Messetagen.

"Das Interesse stimmt", sagt Anita Paschold, Agentin für Estomo. "Früher sind die Besucher immer stur zu den Firmen gerannt, die sie kannten. Heute schauen sie auch links und rechts." Auch Angelo, Sales Manager von Tricot Chic, hat schon in der ersten Hälfte dieses Sonntags reichlich Bestellungen von Neukunden, die die Marke auf der CPD gerade entdeckt haben.

Die Kundenfrequenz stimmt. Zugegeben: In nur noch dreieinhalb belegten Messehallen können sich die Besucher kaum verlaufen. Aber dies sorgt nicht unbedingt für Unmut: "Es ist übersichtlicher", findet Angelika Bredemeier, die für ihre Mendener Boutique auf Trend-Suche ist. "Hier bekomme ich alle Informationen dafür." Ein kleineres, aber besser selektiertes Angebot - bei ihr kommt die "neue" CPD an.

"Wir sind eindeutig auf dem richtigen Weg", zeigt sich dann auch Igedo-Geschäftsführer Philipp Kronen als Organisator der Modemesse zufrieden. Und doch: Ein "Weiter so" bedeutet seine Zufriedenheit nicht. "Wir bauen noch ein zweites Standbein auf", sagt Kronen.

Das soll "Impulse.The Showroom" heißen und wurde am Samstag bei einer Promi-Mode-Party am Rheinufer erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt: Eine komplett neue Messe, die zur Orderzeit im Sommer vom 24. bis 28.Juli an den Start geht - in einer alten Industriehalle am Belsenplatz. Kronen: "Dahinter stecken Marken, die nicht auf die Messe wollen, aber sich auch nicht mit einem für Jahre gemieteten Showroom binden wollen."

Als "New best brands" hat die Igedo die Zielgruppe umrissen. "Die Speerspitze der Mode", sagt Verena Malta, die Projektleiterin. Ob sie damit der Berliner Bread and Butter die Butter vom Brot nehmen wolle, beantwortet sie mit Nein - hat sie diese doch selbst mitaufgebaut. Das Schwesterchen der CPD wird eher eine Konkurrenz für die Premium in der Hauptstadt; Twin-Set, dessen Kollektion auch dort gezeigt wird, hat als einer der ersten Aussteller für die Impulse zugesagt.

"Wir wollen neue Labels, trendig, nicht so kommerziell", sagt Malta. Wunsch-Besucher sind Einkäufer von Läden wie Jades und dem Ka-De-We. "Dieser Markt wird in Düsseldorf bisher noch nicht ordentlich bedient", glaubt Kronen. Auf bis zu 100 Aussteller für die kleine Schwester hofft die Igedo. Philipp Kronen aber ist nach dem Messewochenende sicher: "Der Anker für die Modestadt bleibt die CPD."

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