Einbrecher-Razzia in Lokalen

Die Polizei hat zum nächsten Schlag gegen die Täter ausgeholt und stürmte in der City Gaststätten.

Düsseldorf. Drei Polizisten des Einsatztrupps Prios besetzen die Hintertür, Kollegen der Hundertschaft machen den Vordereingang dicht. Dann stehen die zivilen Beamten auf, die längst an den Tischen des Wettbüros an der Graf-Adolf-Straße zwischen den 40 bis 50 Gästen sitzen. Die Razzia im bekannten Hehlertreff am Freitagabend ist Teil einer weiteren stadtweiten Schwerpunktaktion gegen Einbrüche.

Bereits am 22. November hatten Hundertschaftskräfte Autobahnausfahrten in ganz Düsseldorf abgeriegelt und verdächtige Autos auf Beute oder Einbruchswerkzeug untersucht. Am Freitag rollte die nächste Groß-Aktion an. Ab dem Morgen wurden Einbruchsbrennpunkte verdeckt observiert, ab 15 Uhr wieder 43 Kontrollstellen an den Einfallsstraßen errichtet.

Ab Abend und bis in die Nacht wurden dann gut ein Dutzend Lokale gestürmt, die als Treff des Milieus bekannt sind. Zu Ermittlungsergebnissen will sich die Polizei erst im Laufe des Wochenendes äußern. Einsatzabschnittsleiter Udo Moll ist jedoch sicher, dass er schon bei dem ersten Einsatz im Wettbüro die Richtigen angetroffen hat: „Hier haben die meisten etwas auf dem Kerbholz.“

Auch wenn man sie nicht direkt mit Beute antrifft, ist die Razzia deshalb ein Erfolg. „Wir wollen das Milieu verunsichern und ausdünnen“, erklärt Dieter Töpfer, Leiter des Einbruchskommissariats. Und das ist bislang offenbar gelungen — etwa mit der letzten Schwerpunktaktion im November. Vom 1. bis 13. Dezember gab es in Düsseldorf in diesem Jahr rund 120 Einbrüche. Das sind 150 weniger als im Vorjahreszeitraum — ein Minus von über 50 Prozent also.

Abschrecken statt nach der Tat verfolgen, heißt in diesem Winter die Devise der Polizei. Bei der Aktion im November wurde etwa ein polizeibekanntes Trio mit Einbruchsbeute ertappt, das möglicherweise unterwegs zu Taten in der Stadt war. Auch Ende November und Anfang Dezember wurden zwei weitere bekannte Einbrecher festgenommen, die in Vorjahren für eine boomende Einbruchsstatistik sorgten. In diesem Jahr können sie das nicht.

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