Ein Sportverein nur für Kinder

Der Club „Sportgeister“ will Krabbel- und Kleinkindern Spaß an Bewegung vermitteln. Nun hat er einen zweiten Standort.

Düsseldorf. Einen Raum schaffen, in dem sich seine vier Kinder wohl und zur Bewegung animiert fühlen, das wollte Matthias Frey 2007. Er gründete dazu den gemeinnützigen Verein „Sportgeister-SchulSportSpaß“ und eröffnete an der Weseler Straße den ersten Treffpunkt.

Inzwischen zählt der Verein 506 Mitglieder zwischen null und neun Jahren, bietet Kurse in mehreren Turnhallen an und hat ein zweites Spiel- und Sportparadies für die Jüngsten an der Dianastraße in Bilk eröffnet.

Und dort ist ab 10 Uhr morgens etwas los. Genauer gesagt sind dort an drei Vormittagen die „Flizzi-Geister“ unterwegs. Das sind Kinder von knapp einem Jahr bis drei Jahren. In dem hellen Turnraum krabbeln, robben, rollen, klettern oder rennen sie.

Hauptsache sie sind in Bewegung, ist das Motto von Sabine Wagner. Die zweifache Mutter ist Diplomsozialpädagogin sowie Erzieherin und leitet die Kleinsten an, die in Begleitung ihrer Mütter und Väter kommen.

Auf bunten, blauen, dicken oder dünnen Matten bauen alle gemeinsam eine Bewegungslandschaft auf. Es gibt kleine Rutschen, ein Trampolin, Sprossenwände, eine Mini-Kletterwand und vieles mehr in diesem ehemaligen Ladenlokal. „Ich will die Lust an der Bewegung fördern“, sagt Sabine Wagner, die auch die Eltern ermuntert immer wieder mitzumachen. „Ich möchte, dass sie ein Vorbild für die Kinder sind“, erklärt die 35 Jahre alte Kursleiterin.

Und so krabbelt auch Stefanie Prinz gerne mal durch einen kleinen Tunnel. Sie ist mit Sohn Jonas, der gerade ein Jahr alt ist, bei den „Flizzi-Geistern“. Von Bekannten hat sie von dem Angebot erfahren, und kommt zwei Mal in der Woche aus Himmelgeist nach Bilk.

Jonas ist munter dabei und seine Mutter stolz: „Gerade ist er das erste Mal an meiner Hand gelaufen. Er schaut neugierig, was die anderen Kinder machen.“ Stefanie Prinz findet auch den Café- und Spielbereich gleich nebenan einladend und angenehm. Dort lernt sie andere Eltern kennen, frühstückt, und Jonas kann dabei spielen.

„Das ist eine prima Geschichte hier“, fasst Björn Diekmann das Angebot des Vereins zusammen. Er arbeitet selbstständig und kommt zwei Mal pro Woche mit Töchterchen Helena zur Dianastraße.

Diekmann ist es wichtig, dass die fast Zweijährige beim Turnen und Spielen Kontakt zu anderen Kindern bekommt. „Wir wohnen in Hamm, aber weil wir nicht katholisch sind, haben wir dort keinen Kindergartenplatz bekommen“, klagt der Vater.

Private Kindergärten seien zu teuer. Ebenfalls von Freunden erfuhr die Familie von den Kursen der „Sportgeister“ für Krabbel- und Kleinkinder. Der Verein bietet zudem in weiteren Stadtteilen in städtischen Hallen Eltern-Kind-Turnen an. Ohne Eltern dürfen bereits Kinder ab vier Jahren mitmachen. „Sie können sich dann selbst besser ausprobieren“, sagt Sabine Wagner.

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