Ein Rundgang durch die Foto-Festivals

Die Düsseldorfer nahmen die beiden Veranstaltungen rund um die Fotografie mit Freuden wahr. Ein paar Fehler werden hoffentlich im nächsten Jahr behoben sein.

Ein Rundgang durch die Foto-Festivals
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf erlebte drei tolle Tage der Fotokunst und der Fotografie. Offensichtlich hatten sich viele Besucher einen Schlachtplan gemacht und starteten in der Innenstadt, im Haus der Universität. Von dort aus strömten Hunderte von Besuchern in die jeweiligen Zentren aus. Dennoch gab es Ungereimtheiten und Kritik.

Der offizielle Auftakt war am Freitag 18 Uhr. Für Reisende ging dadurch ein halber Tag verloren. Als eine Besucherin vorab Einlass in einer Galerie der Bilker Straße begehrte, musste sie viel Charme aufwenden, um nicht herausgeschmissen zu werden, denn die offizielle Vernissage lag erst drei Stunden später. Vor der Akademie-Galerie machten die ersten Besucher wieder kehrt, weil der Kurator Robert Fleck erst kurz vor der Eröffnung mit dem Schlüssel auftauchte. Da war die Galerie Hans Mayer flexibler. Einlass war dort ab mittag.

Dennoch gab es auch formvollendete Vernissagen. Bei Beck und Eggeling sprach Werner Lippert, der ehemalige Leiter des NRW-Forums, zu den Porträts von Michael Dannenmann. Und bei Voss wartete die Schweizerin Sandra Senn auf Neugierige, um ihre Computerbilder zu erklären.

Leider aber setzte sich der Krach zwischen den Organisatoren der beiden Veranstaltungen am Wochenende fort. Es gab keinen Link im Internet, der auf das „fremde“ Programm hinwies. Jeder Teilnehmer hatte auf seiner Theke nur sein eigenes Werbematerial liegen. Galerist Rüdiger Voss meinte gar, die Gäste würden nur noch über den Krach und nicht über die Fotos sprechen. In den sozialen Medien setzte sich diese Spannung fort, geschürt durch einen Friedhelm Vogel.

Die Informationen ließen zuweilen zu wünschen übrig. In einer Galerie in der Altstadt saß eine Aushilfskraft, die wenig Ahnung über den Aussteller hatte. Auch sonst hätte man sich präzisere Angaben erhofft. Eine Ausnahme war die perfekt erklärte Schau von Josef Sudek über die Trümmerlandschaft in Prag nach dem Krieg. Schade nur, dass die Bilder dieses legendären Fotografen im Gerhart-Hauptmann-Haus so wenig Interesse fanden.

Es gab falsche Ortsangaben. So klebten vor der Akademie-Galerie am Burgplatz Werbetafeln, die auf die Kunstsammlung hinwiesen. Von einer Ausstellung Jan Dibbets keine Spur. Lise Röing Baer stellte nicht auf der Ackerstraße aus. Vielmehr hatte sie eine Toreinfahrt in der Birkenstraße für sich akquiriert und zeigte ihre Farbaufnahmen.

Viele Veranstaltungen waren perfekt organisiert. Galerist Rupert Pfab führte selbst durch die Schau von Timm Rautert und erzählte die Geschichten. Bei Alexander Fils im Stilwerk erklärte der Fotograf Horst Schäfer selbst seine Bilder. Auf der Ackerstraße 39 konnten die Besucher mit den Ex-Studenten quasseln. Um 17 Uhr war allerdings Schluss. Schade, einheitliche Öffnungszeiten wären toll gewesen. Vor allem in Off-Räumen ging man mit der Zeit großzügig um.

Ein Flop waren die Busse, denn sie blieben vielfach leer. Eigentlich waren sie für ausländische Gäste gedacht, die nicht allzu zahlreich anreisten. Noch blieben jedenfalls viele Düsseldorfer unter sich.

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