Ein „Häzz“ für Düsseldorf

Seit Sonntag gibt es mit dem „Jecken Lädchen“ in der Altstadt ein zweites Geschäft für Lokalpatrioten, Touristen und Narren.

Düsseldorf. Interessiert arbeiten sich Rudy Freund und Birgit Frink durch die großen T-Shirt-Ständer und werden dann schnell fündig: "Die Aufschrift ’Hauptstadt Düsseldorf - Gemeinde Köln’ gefällt mir am besten. Das brauche ich für die Kölner Sitzung, zu der ich einladen bin. Ich denke, die Kölschen verstehen den Spaß", sagt Frink schmunzelnd, während sie die Größe in ihrem neuen Kleidungsstück sucht.

Die gebürtige Österreicherin ist nicht die einzige, die sich im Sonntag eröffneten "Jecken Lädchen" am Rathaus durch die bedruckte Baumwolle wühlt. "T-Shirts gehören bei uns zu den Verkaufshits. Deshalb haben wir jetzt noch neue Modelle ins Sortiment genommen", sagt Martin Wilms, der nun nach "Jeck Jedöns" eine zweite Dependance in der Altstadt besitzt.

Während die Geschäftsführerin des neuen Ladens, Andrea Göbel, ihrer Heimatstadt ganz international "Forever Love" schwört, ist bei Wilms bodenständig "Mi Häzz, Minn Stadt, Minn Heemat - Düsseldorf" zu lesen.

Was die Kunden im lokalpatriotischen Umfeld angeht, setzen sich diese zu gleichen Teilen aus Einheimischen und Touristen zusammen. Bei den ausländischen Gästen gibt es klare Prioritäten.

Während die US-Amerikaner bei "Jeck Jedöns" neben T-Shirts vor allem Schneekugeln, Mützen und Magnete suchen, stehen die Russen voll auf Bierkrüge.

Eher selten kommen japanische Touristen zu Wilms und Göbel. "Wenn sie kommen, sind es aber die Fingerhüte mit Düsseldorf-Wappen, die sie begeistern", erklärt Göbel.

Bei ihren Düsseldorfer Kunden kommen jetzt kurz vor dem Elften im Elften Kostüme gut an. "Die feiern jetzt schon Karneval, das finde ich klasse", jubelt Hanna (11) und greift sich sofort einen quietsch-gelben Fellhut.

Bei Ex-Prinz Peter Sökefeld stehen die Beatles- und Rokoko-Kostüme hoch im Kurs. "Heute werde ich mich aber wohl mit einer Flasche Killepitsch begnügen", verspricht Sökefeld grinsend. "Bedarf an Kostümen gibt es aber dank der Mottopartys inzwischen das ganze Jahr über

Warum die Inhaber in unmittelbarer Nähe zum alten Laden nun das neue Geschäft aufmachen, erklärt Wilms mit der Platznot im alten Laden. "Die 40 Quadratmeter waren einfach zu eng und hier haben wir jetzt noch einmal 100 Quadratmeter, auf denen wir zusätzlich noch Party- und Scherzartikel im Angebot haben."

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