Düsseldorf-Flingern Ehemalige Museums-Direktoren eröffnen Laden für Garten-Liebhaber

Petra Wenzel und Werner Lippert (ehemals NRW-Forum) haben in Flingern ein Geschäft für Garten-Liebhaber eröffnet.

Düsseldorf-Flingern: Ehemalige Museums-Direktoren eröffnen Laden für Garten-Liebhaber
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Die Zwei haben jahrelang ganz schön geackert in dem und für das NRW-Forum, Werner Lippert und Petra Wenzel. „Dann haben wir erst mal zwei Jahre lang nix gemacht, sind um die ganze Welt gereist“, erzählt Petra Wenzel in ihrer neuen Arbeits-Welt in Flingern. Die ehemaligen Museums-Direktoren bereichern die Kunst- und Gartenstadt Düsseldorf ab sofort mit Deutschlands erstem Concept-Store für Garten-Liebhaber: „The Golden Rabbit“.

Eine Galerie von Gerätschaften für Menschen, die nicht nur mit beiden Beinen auf der Erde stehen, sondern auch mit beiden Händen gern in ihr wühlen.

So wie Petra Wenzel, die in Hannover geboren und in Niedersachsen aufgewachsen ist. „Aber jetzt bin ich mit einem Rheinländer verheiratet, der zwei Quadratmeter bereits für ein Stück Land hält“, seufzt Wenzel mit Seitenblick auf „den Lippert“, wie sie ihn nennt. Wogegen Wenzel in jungen Jahren zu Hause „das Heu gemacht und auf dem Feld und mit Pferden gearbeitet“ hat. Später fand sie für ihre nie versiegte Landlust oft nicht die passenden Gerätschaften. So kam die Idee mit einem eigenen Shop, der ursprünglich nur online sein sollte.

Doch die Familie Sneeboer, alteingesessen in einem kleinen Kaff der Niederlande, wollte ihre hervorragenden Gerätschaften (Slogan: Tools for Life) nicht hergeben an jemand, den sie nicht persönlich kennt. So fuhren Lippert und Wenzel über die Grenze bis zum Ijsselmeer, wo sie als Abnehmer zwar akzeptiert wurden, aber nur: „. . . . wenn Du auch einen Laden aufmachst“.

Den fanden die Concept-Store-Künstler dann an der Ackerstraße in Flingern. Und illustre Zulieferer, zum Beispiel für Franzbranntwein, eine Axt in einer Art Lederhose, Gartenschnüre in Trendfarben wie pink und türkis, Disco-taugliche Gummistiefel, kunstvolle Porzellan-Pflanzgefäße im Delfter Look mit Augenzwinkern. Wenzel, die die Dinge lange gesucht hat: „90 Prozent kommen nicht aus Deutschland.“

Kuratiert hat die Dekoration der Geräte „der Rheinländer“ Werner Lippert — die tollen Gerätschaften schmücken die Wände wie Ready Mades in einer Galerie. Alles ist käuflich, sogar der Kronleuchter aus 50er-Jahre-Tütenlampen. Dazu hat die Gärtnerin aus Liebe zur Gartenkunst auch eine kleine, feine Gartenmode-Kollektion entworfen und mit einem Zwischenmeister verwirklicht. Bisher gibt’s vier Schürzen und zwei Overalls aus dunkelblauem Arbeits-Twill und kräftigem Jeansstoff. Es sollen noch mehr werden.

Auf der Theke stehen Kästen mit Saatgut aus biozertifiziertem Anbau. Das Besondere daran: Es darf zwar im Laden verkauft werden, jedoch nicht im Internet, wenn der Anbieter nicht selber zertifiziert ist. Ist Petra Wenzel jetzt: „Ich bin wohl die einzige biozertifizierte Museumsdirektorin in Deutschland.“ Dazu flattert draußen der Hase mit Hacke und Möhre im Dürer-Look . . .

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