Duo soll Mitschüler erpresst haben

Ein Junge musste elf Monate lang sogar seine belegten Brötchen abgeben. Prozess vertagt.

Ein ganzes Jahr lang sollen zwei Jugendliche, 16 und 17 Jahre alt, ihre Schulkameraden brutal erpresst haben. Nicht nur auf Geld ist das Duo nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft aus gewesen. Mindestens zwei Jungen mussten regelmäßig ihr Pausen-Essen abliefern. Gestern sollten sich die beiden wegen räuberischer Erpressung vor dem Jugendgericht verantworten. Der Prozess fiel aber aus, weil die Richterin erkrankt war.

Im Sommer vor zwei Jahren sollen die zwei Angeklagten gemeinsam auf die Idee gekommen sein, sich eine Einnahmequelle an ihrer Schule zu verschaffen. Sie drohten mehreren Klassenkameraden Schläge an, wenn sie nicht Bargeld oder Nahrung herausgeben. Alle Opfer hatten solche Angst vor den beiden, dass es ein Jahr dauerte, bis man den Erpressern auf die Schliche kam.

Ein Junge musste den Tätern angeblich mindestens dreimal einen Euro und bei einem Schulausflug fünf Euro geben. Als er aus Angst kein Geld mehr in die Schule mitnahm, lieferte er stattdessen elf Monate lang sein belegtes Brötchen ab, an fünf Tagen in der Woche.

Ein weiterer Klassenkamerad wurde in mindestens zehn Fällen um kleine Geldbeträge erpresst. Nach den Sommerferien musste er den Angeklagten seine leere Geldbörse zeigen, um einer Tracht Prügel zu entgehen. Danach soll das Duo ihm das Schoko-Ticket abgenommen haben. Der Junge musste darum betteln, die Fahrkarte zurückzubekommen. Wann der neue Prozess stattfinden wird, steht noch nicht fest.

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