Düsseldorfer Sitzung mit „kölsche Tön“

Närrischer Dienstag: Im ausverkauften Maritim-Hotel feiern 1650 Jecke die Crème de la Crème der Kölner Karnevalinterpreten.

Im Sitzungssaal tanzen, schunkeln und singen 1650 Jecke laut bei dem Hit „Wenn et Trömmelche jeit“ mit. Die Kölner Karnevalsgruppe „De Räuber“ gibt alles, die Lautstärke im Saal erreicht beim „Kölle Alaaf“ im Refrain ihren Höhepunkt. Alles sieht nach einer normalen Kölner Karnevalssitzung aus. Doch plötzlich ändert sich der Text im Refrain: Aus „Kölle Alaaf“ wird „Kölle Helau“ und dann nur noch „Helau Helau“. Kein Wunder, denn diese Sitzung findet nicht im Kölner Gürzenich statt, „De Räuber“ spielen auf dem „Närrischen Dienstag“ im Düsseldorfer Maritim-Hotel.

Dass auf der Sitzung des AVDK nur Kölner Musiker und Büttenredner auftreten, hindert die Düsseldorfer nicht am Kommen. Im Gegenteil, die Veranstaltung ist seit Wochen ausverkauft. „Als wir den Närrischen Dienstag vor über zehn Jahren eingeführt haben, gab es schon Diskussionen, aber der Düsseldorfer ist tolerant, dass sieht man am Erfolg der Sitzung“, sagt Oliver Decker, Mitglied des AVDK-Elferrats. Viele Jecke aus dem Umland nutzen die Gelegenheit, die Kölner Karnevalsstars in Düsseldorf zu erleben, weil es hier einfacher ist, an Sitzungskarten zu kommen, als in der Nachbarstadt.

Musikalisch hat der AVDK alles aufgefahren, was Rang und Namen hat im Kölner Karneval: Brings rocken die Bühne und sorgen für eine „Superjeilezick“, die „Höhner“ und „Bläck Fööss“ unterhalten den Saal mit ihren Karneval-Evergreens. In die Bütt steigen Karnevalsgrößen wie „Ne bergische Jung“ Willibert Pauels, Guido Cantz, Bernd Stelter und Marc Metzger. Letzterer beweist in seiner Rolle als „Dä Blötschkopp“ durchaus kritische Distanz zur Domstadt, als er sich über so dringende Probleme wie abgebrochene Glockenklöppel und die Kölner Streusalzprobleme lustig macht.

Den Jecken gefällt die Köln-Düsseldorfer-Karnevalsmischung: „Ich finde es ganz toll hier, weil ich den Kölner Karneval liebe, dass darf man als Düsseldorferin eigentlich gar nicht sagen“, sagt Kerima Majewski. Auch nach Ende des Programms bleiben viele und feiern bis in die frühen Morgenstunden.

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