Düssalsa Latin Festival: Mit Latino-Feuer und dem Rhythmus im Blut

Beim Düssalsa Latin Festival ließen Erfahrene und Anfänger ihr Hüften kreisen. Die Erlöse des Festivals werden gespendet.

Düssalsa Latin Festival: Mit Latino-Feuer und dem Rhythmus im Blut
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. „Havanna in Düsseldorf“ lautete das Motto des „Düssalsa Latin Festival 2017“, das der Deutsch-Kubanische Tanzsportverein Düsseldorf gemeinsam mit Cleo’s Salsa Cubana im Hotel Hilton veranstaltete. Bei der Benefizveranstaltung wurde ein umfangreiches Programm aus Tanz-Workshops, Konzerten und einer Oldtimer-Ausstellung geboten.

„Männer ist alles okay?“, ruft Tanzlehrer Israel Guiterrez in Richtung der zehn männlichen Teilnehmer des gemischten Rumba-Workshops. Gemeinsam mit Tänzerin Yanulka O-Farril, die die „Chicas“ anleitet, versuchen die beiden, den etwa 40 Teilnehmern die Grundlagen im Rumbatanzen beizubringen. Aber das, was die wie Gummi biegsamen Salsatänzer auf der Bühne vormachen, sieht einfacher aus, als es ist. Die Männer und Frauen kommen jedenfalls gehörig ins Schwitzen. Bei einigen sieht es schon richtig klasse aus, bei anderen muss die „betonierte Hüfte“ noch ein wenig geschmeidiger werden, wie Frank aus Kempen bemerkt. Er hat soeben das Handtuch geworfen, während Gattin Irene noch mit Feuereifer die Chica-Pose und die fließenden Bewegungen perfektioniert. Nun versorgt Frank sie mit „klugen Ratschlägen“.

„Ich bin klatschnass und außerdem gibt es zu viele Verrenkungen, das macht mein Rücken nicht mit“, sagt Frank, der mit seiner Gattin hier heute das gesamte Programm „mitnimmt“. „Ich kann morgen nicht mehr laufen, wenn ich weitermache“, sagt er lachend. Er positioniert sich aber so, dass er Gattin Irene im Auge behält. Das Paar ist durchaus erprobt im Rumba- und Salsatanzen. Aber das, was heute hier geboten wird, fordert die Teilnehmer ganz schön heraus. „Das hat nichts mit Rumba aus der Tanzschule zu tun, das ist mehr Showtanz“, sagt Frank bewundernd. Gegen Israel sei seine Hüfte jedenfalls betoniert, stellt der Kempener fest.

„Wir haben gerade den Workshop in ‚Ladies’ Style’ mitgemacht“, verraten Susanne und Lisa. Die Mutter und Tochter aus dem Sauerland machen heute das ganze Programm mit, wie sie gut gelaunt erzählen. Und soeben auch den Rumba-Workshop. „Wir haben vor Jahren mal Rumba getanzt“, berichtet ein Paar mittleren Alters aus Meerbusch. Aber man müsse die Tanzschritte regelmäßig auffrischen. „Ich hoffe, dass noch einiges haften geblieben ist“, lacht der Meerbuscher. In seinem Businesshemd kommt er gehörig ins Schwitzen. Der Hüftschwung und die fließenden Bewegungen sitzen auch bei ihm noch nicht perfekt, aber eine ganze Weile später strahlt er wie ein Honigkuchenpferd: „Ist ’ne Menge zu lernen, aber es macht total Spaß!“ Auch seine Gattin ist dem Rumba-Spirit ein großes Stück näher gekommen.

Carina Emmel vom Deutsch-Kubanischen Tanzsportverein Düsseldorf erzählt: „Wir veranstalten die Benefiz-Veranstaltung zum zweiten Mal. Die Idee ist es, jedes Mal ein Kinderhilfsprojekt in Düsseldorf sowie in Lateinamerika zu unterstützen.“ Dieses Mal geht die Spende an den gemeinnützigen Düsseldorfer Verein „Impulze“, der soziokulturelle Theaterprojekte mit Kindern und Jugendlichen initiiert sowie die Kuba-Hilfe/Bernhard Adolph-Stiftung.

Salsa würde als Tanz in NRW immer populärer, sagt Emmel. „Wir haben vor 13 Jahren den Verein gegründet, weil wir leidenschaftlich gern tanzen. Und dann hatten wir die Idee, ein Event ins Leben zu rufen, mit dem wir Gutes tun können und das den Tanz weiter bringt,“ erklärt Emmel weiter.

Und so wurde bei der Veranstaltung alles geboten, was Havanna zu bieten hat: Im großen Saal war eigens als Kulisse ein Straßenzug der kubanischen Stadt errichtet worden. Den ganzen Tag über liefen Workshops: In Rueda, einer Salsaform, bei der die Paare im Kreis angeordnet sind und zwischen Tanzpartnern „gesprungen“ wird. Son ist vergleichbar mit Salsa, aber langsamer. Und schließlich der Rumba, der aus traditionellen afrikanischen Elementen und dem Son entstanden ist. Außerdem gab es einen Auftritt des Speedboot-Weltrekordhalters Roger Klüh, eine US-Oldtimer-Ausstellung, eine Tanz-Theater-Show und ein Live-Konzert mit der Band „Jóvenes Clasicos del Son“.

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