Du hast die Haare schön . . .

Immer mehr Menschen lassen sich Haare verpflanzen. Mit Medical One gibt es eine neue Fachklinik dafür.

Du hast die Haare schön . . .
Foto: Medical One, dpa (2)

Düsseldorf. Fußballlegende Wayne Rooney hat es getan, auch BVB-Trainer Jürgen Klopp und FDP-Politiker Christian Lindner bekennen sich zu ihrer neu geschaffenen Haarpracht. „In den vergangenen Jahren gab es einen enormen Zuwachs bei der Nachfrage nach Haartransplantationen.

Andreas Meisen ist Haarchirurg bei Medical One

Andreas Meisen ist Haarchirurg bei Medical One

Foto: Medical One, dpa (2)

Dazu haben Promis genauso beigetragen wie neue, effektive Methoden. Die gesellschaftliche Akzeptanz ist deutlich gestiegen und für die Patienten schafft das neue Haar deutlich mehr Selbstbewusstsein“, sagt der Haarchirurg Andreas Meisen, der schon mehr als 10 000 Eingriffe in Sachen Haare vorgenommen hat.

Sein Arbeitgeber Medical One hat gerade im Ärztehauses „Pradus am Kaiserteich“ ein neues Haarzentrum eröffnet. „Eigentlich hatten wir den neuen Standort erst für Sommer geplant. Aber die Auslastung in unserer Klinik in Dortmund war so hoch, dass wir die Eröffnung vorziehen mussten“, sagt Unternehmenssprecher Julius Paul. In Düsseldorf gibt es noch vier weitere große Unternehmen, die Transplantationen anbieten.

Dabei sind solche Eingriffe nicht gerade billig: 2000 bis 3000 Euro kosten neue Augenbrauen, bei großen Haarverpflanzungen auf dem Kopf können 8000 bis 9000 Euro fällig werden. Während die OP an der Augenbraue etwa anderthalb Stunden benötigt, können es bei großflächigen Transplantationen auch schon mal acht bis neun Stunden werden — mit Pausen.

„Es gibt verschiedene Methoden, wenn Patienten wieder mehr Haare haben wollen. Darüber informieren wir ausführlich im ersten Beratungsgespräch. Dort geht es auch um mögliche gesundheitliche Risiken, die einen Eingriff problematisch machen, wie eine nicht eingestellte Diabetes oder in seltenen Fällen Hauterkrankungen“, sagt Meisen. Nicht immer sei eine OP notwendig, denn auch Methoden, die die Durchblutung und die Entschlackung des Körpers fördern, stimulieren den Haarwuchs. Dagegen ist Rauchen ein Grund, warum Haare ausfallen.

Bei den Operationen gibt es ebenfalls mehrere Varianten. Bei großen kahlen Flächen entfernt man Kopfhaut, um so die lichten Bereiche zu verkleinern. Häufiger sind Varianten, bei denen entweder ein Streifen Haut vom Hinterkopf an die lichten Stellen verpflanzt wird oder eine Methode, bei der einzelne Haarfollikel am Hinterkopf entfernt und transplantiert werden. „In der Regel setzt man die Streifenmethode bei größeren Flächen ein. Bei Patienten, die ihre Haare sehr kurz tragen, ist die Einzelhaarverpflanzung sinnvoller, da man hier die Narben an den Entnahmestellen kaum sieht.

Grenzen einer erfolgreichen Haartransplantation sind dann erreicht, wenn die kahlen Flächen so groß sind, dass man am Hinterkopf keine Haare mehr entnehmen kann. Zu Meisens Patienten gehören übrigens nicht nur Männer: „Auch Frauen leiden unter Haarausfall, meistens sogar weit dramatischer, weil bei ihnen überall die Kopfhaut durchschimmert“, sagt der 53-Jährige. Im Trend liegen derzeit auch Transplantationen im Bartbereich. Meisen: „Die Mode verlangt schöne dichte Vollbärte. Wer das nicht bieten kann, sucht bei uns Hilfe. Die Nachfrage ist hier deutlich gestiegen.“

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