Drogen: 76-Jährige soll für drei Jahre in Haft

Rentnerin schmuggelte über Jahre Marihuana.

Düsseldorf. Über Jahre hinweg war Rentnerin Erna F. als Drogen-Kurierin im Einsatz, brachte kiloweise Marihuana von Venlo nach Deutschland. Dafür soll die 76-Jährige drei Jahre ins Gefängnis. Das forderte am Dienstag der Staatsanwalt.

Die Vorwürfe gegen die Düsseldorferin wurden allerdings relativiert. Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft ausgerechnet, dass die Seniorin bei 180 Kurier—Fahrten rund eine Tonne Drogen geschmuggelt habe. Da Erna F. aber über längere Zeit krank war und damit „Ausfallzeiten“ hatte, geht das Gericht nur noch von mindestens 32 Marihuana-Transporten aus.

Und davon, dass sich in den Waschmittel-Kartons im Kofferraum jeweils nur eine Menge von drei Kilo Rauschgift befunden habe. Bei der letzten Fahrt im Oktober vergangenen Jahres waren acht Kilo gefunden worden.

Die Staatsanwaltschaft berücksichtigte in ihrem Plädoyer, dass Erna F. nicht vorbestraft ist und ein umfassendes Geständnis abgelegt hat. Von der 76-Jährigen, die gesundheitlich schwer angeschlagen ist, seien auch keine weiteren Straftaten zu erwarten. Außerdem habe es sich bei Marihuana um eine so genannte „weiche Droge“ gehandelt.

Doch bei der erheblichen Menge der geschmuggelten Drogen komme eine Bewährungsstrafe nicht in Frage: „Es darf keinen Freifahrtschein für Täter in fortgeschrittenem Alter für Drogen-Kurierfahrten geben.“ Zudem sei Erna F. sehr wohl bewusst gewesen, dass sie Straftaten begeht. Darum seien drei Jahre Haft angemessen. Eine Bewährungsstrafe ist nur bis zu zwei Jahren möglich. Am 23. August wird das Urteil verkündet.

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