Düsseldorf Dritte Streik-Runde an der Uni-Klinik: OP-Betrieb eingeschränkt

Verdi ruft Beschäftigte der Düsseldorfer Uni-Klinik für Dienstag und Mittwoch zum Ausstand auf. Die Klinik-Leitung kündigt kürzere Schichtzeiten an.

 Für Dienstag und Mittwoch ruft die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten der Uni-Klinik erneut zum Warnstreik auf.

Für Dienstag und Mittwoch ruft die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten der Uni-Klinik erneut zum Warnstreik auf.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Die Fronten im Arbeitskampf an der Uni-Klinik bleiben verhärtet. Heute soll es in die dritte Streikrunde gehen: Verdi hat die Beschäftigen aufgerufen, am Dienstag und Mittwoch die Arbeit niederzulegen. Betroffen sind davon wieder viele Patienten.

Die Klinikleitung kündigte gestern eine Entlastung der Mitarbeiter durch die Rückkehr zu einer 5-Tage-Woche mit dadurch kürzeren Schichtzeiten an. Aktuell basiere bei vielen noch die Schichtplanung auf einer 4,75-Tage-Woche. Damit verringere sich die Dauer der Dienste tagsüber von 8,1 auf die üblichen 7,7 Stunden, in der Nacht von 9,5 auf 9 Stunden. Zugleich beklagt Klaus Höffken, der Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums (UKD), dass die Gewerkschaft weiter eine gemeinsame Notdienstvereinbarung ablehne. „Die von Verdi erstellte einseitige Notdiensterklärung hat keine Gültigkeit und kann nicht die Grundlage für die kommenden Warnstreiks sein.“

Die Gewerkschaft sieht die Sache so: „Der Vorstand der Uniklinik hat unser erneutes Angebot von Notdienstverhandlungen wiederum ausgeschlagen und ist nicht zu Tarifgesprächen über eine Entlastung der Beschäftigten bereit“, sagt Verdi-Krankenhaussekretär Jan von Hagen. Dass die UKD-Chefetage nun aktiv versuche, Beschäftigte unter Druck zu setzen, werde nur zu einer größeren Streikbeteiligung führen.

Man weise frühzeitig auf Bereiche hin, in denen viele Beschäftigte dem Streikaufruf folgen werden. Das UKD habe somit den notwendigen Vorlauf, um geplante Operationen und Patientenaufnahmen zu verschieben. Probleme in der Notfallversorgung an den Streiktagen könnten so ausgeschlossen werden, glaubt Verdi, denn logistisch sei es möglich, die betroffenen Patienten frühzeitig zu informieren und Stationen zu schließen, auf denen die Versorgung nicht aufrechterhalten werden kann. Von Hagen: „Sollten solche Maßnahmen trotz der frühzeitigen Ankündigung nicht durchgeführt werden, trägt die Verantwortung allein der Vorstand der Uniklinik. Uns haben Briefe von Patienten erreicht, die erst in der Klinik erfahren haben, dass ihre OP nicht stattfinden kann.“

Die Klinik wiederum fühlt sich von Verdi gedrängt, an den Streiktagen nur sechs von 36 OP-Sälen zu betreiben. Unaufschiebbare und lange geplante Operationen könnten in vielen Fällen nicht erfolgen, auch aktuelle Notfalloperationen nicht. Wenn mit dem UKD der einzige Maximalversorger in Düsseldorf und Umgebung auf die Forderung der Gewerkschaft eingehen würde, wäre die Versorgungssicherheit der Patienten akut gefährdet, betont Ekkehard Zimmer, Kaufmännischer Direktor der Uni-Klinik.

Martin Koerbel-Landwehr, der Personalratsvorsitzende an der Uni-Klinik, hält dagegen: „In anderen Krankenhäusern, die Verdi zu Verhandlungen über einen Tarifvertrag Entlastung aufgefordert hat, konnten die Streiks mittlerweile überwiegend ausgesetzt werden, weil die Arbeitgeber zu Gesprächen bereit sind.“ Das UKD meint, Verdi müsse mit der zuständigen Tarifgemeinschaft deutscher Länder verhandeln. Der kaufmännische Direktor Ekkehard Zimmer beteuert zudem, dass man den Pflegebereich weiter von fachfremden Aufgaben entbinde, etwa bei der Speiseversorgung.

Beide Seiten empfehlen Patienten, bei der Klinik anzufragen, ob etwa geplante Operationen stattfinden können. Das UKD hat eine extra Hotline eingerichtet bei der Pflegedirektion für Anfragen unter Telefon: 8117107.

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