Drei Schulen feiern einen Schulball wie im Hollywoodfilm

Am Gymnasium Annette von Droste-Hülshoff luden die Abschlussklassen zur Party und sammelten für den Abi-Ball.

Düsseldorf. Beim Betreten der Aula fühlt man sich wie in einen amerikanischen Teenie-Film versetzt. Blaue, mit Eissternen verzierte Vorhänge verhüllen die Wände. Einige Tische umringen die Tanzfläche, an denen Mädchen mit verspielten Kleidern und aufwändig frisierten Haaren über Jungs in schwarzen Anzügen tuscheln. Eine große Bühne mit Band-Equipment verspricht, dass noch viel getanzt wird an diesem Abend. "Einige hatten schon Angst, dass wir hier nur klassische Musik spielen", sagt Miriam Kappmeier, Schülerin des Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasiums und Initiatorin des Balls. "Wegen des strengen Dress-Codes. Aber wir haben hauptsächlich moderne Musik ausgesucht."

Disko-Fox und Walzer stehen aber trotzdem mit auf dem Programm. "Unsere Stufe hat vor einiger Zeit einen Tanzkurs gemacht", erzählt Miriam. "Und vor zwei Wochen gab es extra noch einmal einen Auffrischungs-Kurs. Das muss ja dann auch gezeigt werden."

Aber auch wer keine Erfahrung mit klassischem Tanz hat, bekommt eine Chance, die Tanzfläche zu stürmen. "Wir spielen hier nachher deutschen Indie-Rock", sagt Matthias Menzel, Mitglied der Band Proberaum. Die vier Jungs haben sich im Düsseldorfer Süden schon einen Namen gemacht. Dass sie hier spielen, ist selbstverständlich. "Ich gehe ja selber auch hier zur Schule", sagt Matthias. Im Vorraum der Aula stärken sich die Ballgäste am Buffet mit belegten Brötchen, Salaten und anderen Snacks. "Das Essen wurde komplett von Schülern und Eltern gespendet", sagt Miriam. "Nur die Getränke kommen von einem Caterer."

Auch Bier, Wein und Sekt werden an der Bar ausgeschenkt. "Es war gar nicht so einfach, dafür eine Genehmigung zu bekommen", erzählt Schüler Dominik Haje. "Es hat ziemlich lange gedauert, bis die Schulkonferenz den Alkohol abgesegnet hat." Auch aus diesem Grund haben drei Lehrer ihren Besuch angekündigt. Sie kontrollieren, dass keine Besucher unter 16 Jahren zum Ball kommen. "Wer unter 18 Jahren ist, der muss um zwölf nach Hause gehen", sagt Miriam. Auch sonst steht auf dem Ball nicht für jeden die Türe offen. Geladen sind nur Schüler des Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasiums, des Schloss-Gymnasiums und des Gymnasiums an der Koblenzer Straße. "Wer nicht auf eines der drei Gymnasien geht, der muss zumindest in Begleitung eines Schülers sein", erzählt Miriam. "Das war eine Auflage unseres Direktors. Und wir können nur maximal 500 Leute rein lassen." Eine Sperrstunde gibt es dafür nicht. "Wir schauen mal, wie lange es geht", sagt Dominik. "Wichtig ist nur, dass wir bis Montag alles wieder picobello aufgeräumt haben." Dazu haben sich schon viele fleißige Hände angemeldet. "Rund 20 Leute vom Annette-Gymnasium und dem Gymnasium Koblenzer Straße haben sich im Vorfeld um alles gekümmert", sagt Miriam. "Aber viele andere haben uns noch mit Essen oder anderen Kleinigkeiten unterstützt. Beim Saubermachen packen dann bestimmt alle mit an."

Gelohnt hat sich die Mühe allemal. "Alles finden es super, vor allem die Fotoecke und unsere Sofa-Lounge", freut sich Miriam. "Und später werden auch noch Ballkönigin und Ballkönig gewählt. Jeder träumt schließlich davon, mal auf einen Schulball zu gehen, wie man ihn aus den Hollywood-Filmen kennt." Wenn die Party gut ankommt, soll es im nächsten Jahr eine Wiederholung geben. "Ich würde mich freuen, wenn es zur Tradition wird", sagt Miriam. "Auch wenn ich im nächsten Jahr schon nicht mehr hier bin."

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