Düsseldorf Dramatische Entführung war frei erfunden

23-Jährige hatte den Freund betrogen. Ihr droht eine Geldstrafe.

Symbolbild.

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Foto: Stadt Wuppertal

Völlig aufgelöst war eine Frau im Februar spätabends bei der Polizei erschienen und hatte von einer dramatischen Entführung berichtet. Doch als umfangreiche Ermittlungen aufgenommen wurden, stellte sich bald heraus, dass manches an der Geschichte nicht stimmen konnte. Schlimmer noch: Am Ende räumte die 22-jährige Verkäuferin ein, dass sie alles nur erfunden hatte, um ihren Freund zu beruhigen. Den hatte die Frau in der Nacht nämlich betrogen.

Zunächst hörte sich alles wie ein spektakulärer Kriminalfall an. Die 22-Jährige berichtete, dass sie an einer Haltestelle an der Worringer Straße von zwei Männern angegriffen wurde, die ihr offenbar K.o.-Tropfen verabreicht hätten. Danach habe sie die Besinnung verloren.

Als die Verkäuferin wieder wach wurde, hatte sich die Situation zugespitzt. Die beiden Männer, die mit Sturmhauben maskiert waren, hätten sie fast nackt in einem Baum im Wald festgebunden. Dann seien die beiden aber in Streit geraten und hätten ihr Opfer losgebunden.

Die Suche nach den beiden mutmaßlichen Entführern entpuppte sich allerdings als aussichtslos. Denn die beiden Schwerverbrecher waren reine Fantasieprodukte. Als die 22-Jährige noch einmal vernommen wurde, gab sie zu, dass es eine Entführung nie gegeben hatte. Die blumigen Details stammten vielmehr aus einem Krimi, den sie gelesen hatte.

Vielmehr war ihr Freund eifersüchtig, weil die junge Frau das Handy abgeschaltet hatte. Tatsächlich hatte die 22-Jährige die Nacht mit einem anderen Mann verbracht und wollte das vertuschen. Inzwischen ist das Paar nicht mehr zusammen. Wegen Vortäuschens einer Straftat wurde die Frau zu einer Geldstrafe von 2400 Euro verurteilt. Dagegen hat sie Einspruch eingelegt.

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