Doppelmord: Polizei schützt 81-jährige Mutter

Beamte eskortierten die Überlebende zur Beerdigung der beiden Getöteten.

Düsseldorf. Am Montag um 11.20 Uhr sind der 82-Jährige und seine 39-jährige Tochter, die am 17. Juni in Hassels erschossen wurden, beerdigt worden. Die Trauergemeinde war klein, der Ort geheim. Die Polizei holte die 81-jährige Mutter der Familie ab und brachte sie zum Friedhof. Als einzige Überlebende des Gewaltverbrechens ist die Frau noch immer schwer traumatisiert und wird psychologisch betreut. Aber sie ist auch eine wichtige Zeugin und hat die Täter gesehen. Deshalb wird sie jetzt geschützt.

Warum die Täter die Frau an jenem Donnerstagmorgen in ein Zimmer sperrten und am Leben ließen, ist noch immer unklar. Ebenso wie das Motiv der Tat. Gerüchte, dass die Hintergründe in der früheren Arbeit der 39-Jährigen als Yoga-Lehrerin zu finden sein könnten, kann Udo Moll, Leiter der "MK Altenbrück", nicht bestätigen. "Die Motivfrage ist für uns das A und O", sagt der erfahrene Ermittler. "Aber wir ermitteln dabei in mehrere Richtungen."

Noch immer sei die Spurensicherung in der Tatwohnung an der Altenbrückstraße nicht abgeschlossen. Große Hoffnung setzen Moll und sein Team aber vor allem auf die Fahndung mit einem Phantombild. "Wir sind sicher, dass es sich dabei um einen der Täter handelt", sagt Moll. Zurzeit richte sich das Augenmerk zudem darauf, die Marke und Farbe des Autos zu ermitteln, mit dem die beiden Männer flüchteten. "Wir bekommen noch täglich Hinweise von Zeugen", sagt Moll. "Dieses Fahrzeug spielt für uns eine große Rolle."

Weiterhin arbeitet die Mordkommission unvermindert mit 30 Polizisten an dem Fall. "Wir haben inzwischen hunderte Überstunden angehäuft", sagt Moll. Freie Tage und Wochenenden gebe es nicht. Moll: "Wir stehen noch ganz am Anfang. Aber wir sind zuversichtlich, dass wir den Fall lösen werden."

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