Düsseldorf Diese Labels sind handgemacht

Bei diesen junge Marken aus Düsseldorf zählt noch Handarbeit. Bei ihnen gibt es aufgepeppte Retro-Brillen oder Druckgrafiken.

Düsseldorf: Diese Labels sind handgemacht
Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Kreativ, originell und handgemacht — dieser Trend ist schon seit ein paar Jahren aus Mode, Kunst und Design nicht mehr wegzudenken. Junge kreative Köpfe starten mit ihren Ideen über Online-Portale und lokale Kreativmärkte mit neuen individuellen Ideen. Auch in Düsseldorf boomt der Trend. Beim „eigenART“-Markt im Stahlwerk trafen sich am Sonntag zum zweiten Mal Künstler und Designer, um ihre Produkte vorzustellen. Die WZ stellt drei lokale Designer vor.

Hippe Sonnenbrillen, original aus den Fünfzigern, konnten die Besucher am Stand von Constantin Roggenland (26) und Lukas Schulz (27) bewundern. Die beiden Düsseldorfer haben sich während ihrer Ausbildung zum Augenoptiker kennengelernt. Drei Jahre lang haben sie immer wieder neue Brillen angefertigt — genauso viele alte wurden dafür weggeworfen. „Das ist schade“, findet Constantin. Denn die Brillen würden meist in ein paar Jahren wieder modern. „Das sieht man ja auch heute an dem Trend“, sagt Lukas. Und so haben sie monatelang Retrobrillen gesammelt und sie mit neuen Gläsern aufgepeppt. Seit ein paar Monaten verkaufen sie die Brillen nun online unter dem Namen Lucocolu. Zwischen 29 und 69 Euro kosten die Unikate. Nicola von Bierbrauer (26) und Victoria Sengier (26) aus Düsseldorf sind begeistert: „Das Konzept ’aus Alt mach Neu’ finde ich super. Und das auch noch bei einem Düsseldorfer Label — einfach eine tolle Sache“, sagt Nicola.

Kreatives fürs Auge findet man auch an Mo Freiknechts Stand von „Knallbraun“. Allerdings in Form von Drucken. Die 31-jährige Düsseldorferin druckt seit 2013 ihre eigenen Motive per Hand in ihrem Atelier auf der Hüttenstraße und verkauft sie online und auf Märkten. Die Idee dazu hatte sie bereits während ihres Grafikdesign-Studiums. „Drucke aller Art fand ich schon immer spannend“, sagt sie. „Ich habe viel Zeit in der Werkstatt verbracht.“

Mit Erfolg: Nur wenige Monate nach ihrem Abschluss konnte Mo Freiknecht das Atelier auf der Hüttenstraße eröffnen. Dort gibt sie auch Workshops. „Viele haben mich gefragt, wie ich die Bilder mache. Da kam mir die Idee mit den Workshops“, erzählt Mo. Für insgesamt achtzig Euro kann man bei ihr an einem Tag lernen, wie man selbst Stempelmotive anfertigt und sie druckfertig bekommt. Auch ihre Motive verkauft sie dort — für Preise zwischen 10 und 50 Euro.

Elena Releke (22) aus Moers ist begeistert: „Ich bin zum ersten Mal auf solch einem Markt. Ich finde es toll zu sehen, wie viel Herzblut in einem ihrer Bilder steckt“, sagt sie.

Ein wenig weiter leuchtet der Stand von Ferdinando Esposito (Made by Esposito) aus Köln schon von Weitem. Der 43-Jährige macht Fliegen aus altem Jeansstoff in allen Farben. Die Idee dazu hatte er schon vor zehn Jahren. „Ich habe selbst viele Jahre in der Modebranche gearbeitet“, erzählt er. „Es wird so viel produziert und weggeworfen, dagegen wollte ich etwas tun“.

Gesagt, getan: Seit einem Jahr fertigt er die Fliegen aus Jeansresten in seinem eigenen kleinen Atelier, einer Holzhütte in seinem Garten. Zwischen 29 und 44 Euro kosten die Fliegen, die es in Kinder-, Jugend- und Erwachsenengröße gibt. Wer in seinem Online-Shop nicht die passende Fliege findet, kann auch Wünsche äußern: „Ich arbeite gern nach dem persönlichen Geschmack des Trägers. Dann passt sie auch zu 100 Prozent zu ihm“, sagt Ferdinando Esposito.

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