Düsseldorf Die Vielfalt macht den Südpark so beliebt

Alte Bäume, blühende Gärten, Sportflächen, Kleingärten, Kunst, Spielplätze, Cafés und Streichelzoo - eine Freizeitoase in der Stadt.

Düsseldorf. Der Südpark ist 30 Jahre alt. Hier treffen wir Gärtnermeister Michael Mössing. Er ist Bezirksmeister beim Gartenamt und für den Schlosspark Eller zuständig, doch zuvor war der Volksgarten „sein Revier“. Und so ist er der richtige Mann, der die Besucher auf den vier Kilometer langen Spaziergang durch den Südpark mitnimmt. Er kennt sich nicht nur in der Pflanzenwelt aus. Er erzählt auch lebhaft von der Entstehungsgeschichte des heute größten und beliebtesten Parks der Düsseldorfer.

So erfährt man: Der Volksgarten, heute nordwestlicher Teil des Südparks, ist schon viel älter. Die 27 Hektar große Fläche wurde ab 1893 angelegt, als Naherholungsgebiet für die Arbeiterfamilien in Oberbilk. Doch südlich des Parks sah es alles andere als schön aus. Mössing spricht von „einer Brache, die als illegale Müllhalde genutzt wurde“. 1977 gab es dann die Idee diesen „Hinterhof“ zu verwandeln. Die Stadt bewarb sich für die Bundesgartenschau 1987. Mössing schwärmt: „Die Buga ist ein Glücksgriff gewesen. Andere Städte haben die Parks nach der Schau vernachlässigt, Düsseldorf hat ihn auch danach auf hohem Niveau gepflegt.“

So bietet der Südpark auf seinen nun 70 Hektar ein vielfältiges Freizeitangebot. Die Spaziergänger können sich an 16 Themengärten erfreuen. „Viele nehmen sich hier Tipps für den eigenen Garten mit“, sagt Mössing. Begeistert ist die Besuchergruppe von zwei Tulpenwiesen im ehemaligen Rosengarten, dessen Pflege zu intensiv und teuer wurde. So blühen hier jetzt die Tulpen in Pink, Rot, Rosa und Gelb zwischen den blauen Vergissmeinnicht — ein toller Farbkontrast. Doch der Gärtnermeister ermuntert, im Sommer wiederzukommen, dann sind die Dahlien gepflanzt. Er verspricht: „So viele Dahlienarten sehen Sie nie wieder.

Wer abseits der großen Wege läuft, entdeckt hinter den Hecken immer neue Nischen. Teilweise entlang der Düssel, die im Park zur Buga aus ihrem engen Betonbett geholt wurde. Am Teich sitzt auch mal ein Graureiher. Der ist willkommen. Das gilt nicht für die vielen Gänse. Die verschmutzen die Wiesen und sind aggressiv. Der Gärtnermeister schimpft, dass sie ebenso wie Enten von Besuchern gefüttert werden, obwohl dies verboten sei.

Erlaubt ist dagegen im Südpark das Fahrradfahren, auf den beleuchteten Wegen. Es gibt jede Menge Kleingärten, die Sportplätze von Schwarz-Weiß und der TG 1881. Bei Akki (hier standen übrigens die Kassenhäuschen zur Buga) gibt’s nicht nur Kultur für Kinder, sondern auch Kinoabende im Freien. Sonnenanbeter genießen die Wiesen. Der alte Baumbestand bietet schattige Plätze. Allerdings sind bei Pfingststurm Ela 50 der alten Bäume vernichtet worden, nur im Bereich des Volksgartens.

Beliebtes Ausflugsziel ist das Höfchen der Werkstatt für angepasste Arbeit mit Café, Streichelzoo und Minigolfanlage. Die Mitarbeiter pflegen den südlichen Parkteil im Auftrag der Stadt. Müssing lobt: „Sie identifizieren sich eben sehr mit ihrem Arbeitsplatz.“

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