Düsseldorf Die Stockheim-Gruppe hat Insolvenz angemeldet

Trotz der Insolvenz sind die Aussichten auf den Erhalt des Gastro- und Caterer-Unternehmens mit 750 Beschäftigten aber offenbar gut.

Düsseldorf: Die Stockheim-Gruppe hat Insolvenz angemeldet
Foto: Stockheim

Düsseldorf. Mit dem Caterer und System-Gastronomen Stockheim hat am Freitag ein Düsseldorfer Traditionsunternehmen beim Amtsgericht die Einleitung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Die Stockheim-Gruppe besteht aus sechs Gesellschaften u.a. in Düsseldorf, Hamburg und Köln, betroffen sind 750 Arbeitsplätze, davon 540 in Düsseldorf.

Aktuell summieren sich die fälligen Forderungen von Gläubigern auf etwa drei Millionen Euro, diese Summe verändere sich aber täglich, teilte Stockheim-Geschäfstführer Sven Steinkuhl am Nachmittag mit. Generell ist Steinkuhl, der Anfang 2016 das operative Geschäft von Karl-Heinz Stockheim übernahm, sehr optimistisch, das Unternehmen sanieren und wieder profitabel aufstellen zu können. „Der Geschäftsbetrieb und alle Restaurationsbetriebe laufen vollumfänglich weiter“, sagte er.

Das Gericht teilt seinen Optimismus offenbar, denn es genehmigte das noch seltene Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung. „Das bedeutet, dass hier nicht ein Insolvenzverwalter die Fäden in die Hand nimmt, sondern die Geschäftsführung selbst steuert das Unternehmen durch das ganze Verfahren“, erläutert der zum Sachwalter berufene Biner Bähr, der die Geschäftsführung neben der Wirtschaftskanzlei Buchalik Brömmekamp beratend begleitet. Oberstes Ziel bei diesem Verfahren ist die Unternehmensfortführung.

Wie aber geriet Stockheim in diese Schieflage? Steinkuhl: „Wir haben rückläufige Umsätze vor allem durch den Verlust des Großauftrages am Flughafen Düsseldorf und den Abriss des Congress-Centrums in Hamburg.“ Ein Loch von zehn Millionen Euro reiße allein der Airport in die Bilanz.

Das 1948 gegründete Familienunternehmen Stockheim betreibt in Düsseldorf vor allem noch die Gastronomie in der Rheinterrasse, in Shops im Hauptbahnhof und bei der Messe. Wie viele Stellen bedroht sind, ist unklar. Bezahlt werden die Mitarbeiter drei Monate von der Arbeitsagentur (Insolvenzgeld). Die Sanierungspläne werden gerade erstellt, in drei Monaten wird das Insolvenzverfahren eröffnet.

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