Die schönsten ungeliebten Geschenke

In der Johanneskirche werden heute Dinge verkauft, die die früheren Besitzer nicht zu Weihnachten geschenkt bekommen wollten. Der Erlös kommt „Ärzte ohne Grenzen“ zugute.

Um 8 Uhr werden heute die ersten Neugierigen am Martin-Luther-Platz 39 sein. Um 10 Uhr sollten die Interessenten spätestens dort eintreffen, denn dann öffnet die Johanneskirche und startet den Verkauf der ungeliebten Weihnachtsgeschenke. In der zurückliegenden Woche haben die Mitarbeiter jede Menge Dinge entgegengenommen, die Menschen offenbar nicht unmittelbar zu ihren Favoriten unterm Tannenbaum zählten. Sie alle tragen jetzt ein Preisschild und werden zugunsten der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ zwischen 10 und 16 Uhr verkauft. Die neuen Eigentümer dürfen dabei gerne mehr für den guten Zweck geben.

Wer auch nur ein bisschen schangelige Dinge mag, wird am Gabentisch der anderen Art seine Freude haben. Dort liegen sagenhaft kitschige Dinge, Geschenke, die herrlich aus der Zeit gefallen sind oder erkennbar eine interessante Geschichte in sich tragen. So ist etwa im Karton einer fabrikneuen Kaffeemaschine der Kassenzettel noch enthalten, der verrät, dass das Gerät bereits 2011 erworben wurde. Wo war es seitdem und warum hat niemand es benutzt?

Die Kaffeemaschine ist zugleich auch ein Beispiel dafür, dass es nicht immer rationale Gründe gibt, warum Menschen ein Geschenk nicht lieben. Es gibt durchaus Schnäppchen zu machen, etwa Bastelmaterial für Kinder oder eine HO-Modelleisenbahn, die mindestens von außen einen guten Eindruck macht. Und falls die Grausamkeiten und gnädigen Gaben alle nicht passen, bietet die Johanneskirche heute ja auch noch einen Bücherflohmarkt an, dessen Erlös ebenfalls an „Ärzte ohne Grenzen“ geht.

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