Die Philipshalle freut sich auf den zehnmillionsten Besucher

Die Philipshalle ist ein Düsseldorfer Markenzeichen. Am Mittwoch wird die 10-Millionen-Marke geknackt – die Stars nicht mitgerechnet.

Düsseldorf. Als vor 39 Jahren die Philipshalle eröffnet wurde, dachte noch niemand daran, dass Sponsorennamen mal viel Geld wert sein könnten. Stattdessen war man froh über die Unterstützung des Konzerns und seitdem hat auch noch niemand ernsthaft darüber nachgedacht, den Namen zu ändern. "Die Philipshalle ist ein internationales Markenzeichen geworden", sagt Manfred Kirschenstein, der seit mehr als 20 Jahren für Düsseldorfs gute Stube verantwortlich ist.

Obwohl in die Jahre gekommen, ist die Halle immer noch ein Erfolgsmodell. "Die Philipshalle hat in der Branche und bei den Musikern einen guten Namen. Sie wissen, dass hier der Service stimmt", erklärt Kirschenstein, "außerdem hat sie mit einer Kapazität von 7500 Besuchern eine vernünftige Größe."

Auch die zentrale Lage sei für viele Veranstalter ein Argument: "Elton John ist mal für ein Konzert kurz vor dem Auftritt eingeflogen und hat sich direkt nach dem Auftritt von einer Limousine zum Flughafen bringen lassen. Das geht nicht von jeder Halle aus."

Es gibt nur wenige Weltstars, die noch nicht in der Philipshalle auf der Bühne standen. An große Konzerte mit Sting oder Robbie Williams erinnert sich Kirschenstein. The Who, Udo Lindenberg, Deep Purple oder Crosby, Stills and Nash ließen ihre musikalische Duftmarke hier. Das größte Erlebnis war für den Hallen-Chef aber ein Weihnachtskonzert der Toten Hosen: "Was keiner wusste, war, dass die Band von der Bühne auf das Dach kletterte und dann mit einem Adventskranz in die Halle herabgelassen wurde."

Nabel der internationalen Musikwelt war die Philipshalle, als Take That sich auflösten. Der letzte Auftritt fand in der "Wetten, dass?"-Sendung statt, die aus Düsseldorf übertragen wurde. Damals waren so viele Take That-Fans nach Düsseldorf gekommen, dass für die normalen Besucher der Sendung eine Schleuse gebildet werden musste.

Eine Mär ist die angeblich schlechte Akustik in der Halle: Das hat Kirschenstein schriftlich: "Udo Jürgens hat in seinem Buch die Philipshalle ausdrücklich wegen ihrer guten Akustik gelobt." Und wer so viel herumkommt, der muss es wissen. Ob der Sound in Ordnung ist, liege vor allem am Können des Technikers.

Ab und zu gab’s auch mal weniger erfreuliche Abende. Flamenco-Legende Joaquin Cortés fand zum Beispiel, dass eine Show von 45 Minuten lang genug ist und verließ die Bühne: "Da waren viele Zuschauer doch etwas irritiert."

Und Lou Reed trat bei einem Konzert den Rückzug in die Garderobe an, weil er mit Bierbechern beworfen wurde. Vorausgegangen war eine lebhafte Diskussion mit dem Publikum ums Programm. Die Fans wollten lieber seine Klassiker hören, der Altmeister hatte dazu keine Lust. So kamen alle an dem Abend früher nach Hause...

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