Düsseldorf-Hamm Die Hammer wollen, dass ihr Dorf auch ein Dorf bleibt

Bei der Bürgerbeteiligung „Beiderseits Hinter der Böck“ wollen Anwohner ein langsames Wachsen und weiter viel Grün.

Düsseldorf-Hamm: Die Hammer wollen, dass ihr Dorf auch ein Dorf bleibt
Foto: Stadt Düsseldorf

Düsseldorf. Die Resonanz war groß, als die Stadt zur Bürgerbeteiligung an der Planung für das südliche Hamm (Planungsgebiet „Beiderseits Hinter der Böck“) eingeladen hat. Die Aula des Geschwister-Scholl-Gymnasiums war am Samstag voll besetzt mit Hammern, die über die Zukunft des Stadtteils mitreden wollen.

Denn der grüne Stadtteil, der von Landwirtschaft und Gärtnereien geprägt ist, soll in den nächsten Jahren und Jahrzehnten Stück für Stück nachverdichtet werden. Heißt: Durch Aufgabe eines Betriebs freigewordene Fläche soll zu Bauland für Wohnungen werden.

Fast genau so groß wie die Resonanz war der Konsens unter den Hammer Bürgern. Nach intensiven Beratungen in sechs Kleingruppen durfte jede Gruppe ihre Vorstellungen vom neuen Hamm vorstellen. Spätestens bei der vierten Gruppe wiederholten sich die Präsentationen jedoch. „Ich glaube, wir Hammer waren uns noch nie so einig wie heute“, stellte ein Bürger fest.

Einigkeit gab es vor allem bei den grundsätzlichen Themen wie dem Charakter, den die neuen Straßenzüge haben sollen. Den Anwohnern ist wichtig, dass kein gänzlicher neuer Stadtteil neben ihrem entsteht. Den „Dorfcharakter bewahren“ stand bei allen Gruppen ganz oben auf der Prioritätenliste. Dazu sollen die Wohnhäuser alle unterschiedlich gestaltet werden. Außerdem wird ein kleinteiliges Wachstum gewünscht.

Dadurch, dass die zu bebauenden Flächen nur nach und nach frei werden, erfolgt die Bebauung ohnehin stufenweise. Bei der Höhe der neuen Häuser gingen die Meinungen etwas auseinander. Einige zogen die Grenzen bei zweieinhalb Geschossen. Andere forderten, dass sich die Architekten an der Höhe der Gewächshäuser orientieren müssten. Und: „Es sollte im Außenbereich eher in zweiter und dritter Reihe gebaut werden damit eine grüne Mitte bestehen bleibt“, sagte ein Anwohner.

Die Hammer sehen in der Erweiterung ihres Stadtteils auch Chancen. So könnten sich in den neuen Gebäuden auch Einzelhandel und Ärzte niederlassen, die in der bisherigen Baustruktur meist nicht genug Platz hatten. Auch über den Bau einer Kita und eines Altenpflegezentrums gesprochen. Zudem soll neuer Parkraum geschaffen werden, um die chronisch verstopften Straßen zu entlasten.

Die gesammelten Ideen der Bürger werden jetzt von der Empfehlungskommission diskutiert und an die Architektenteams weitergereicht, die bei der Planungswerkstatt ebenfalls teilgenommen haben. Wer den Zuschlag bekommt, entscheidet die Kommission.

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