Jobaufnahme Die größte Hürde ist die deutsche Sprache

Seit 2012 haben 2300 Geflüchtete eine Arbeit vermittelt bekommen. Seit Gründung des „Integration Point“ im Jahr 2015 sind es 186.

Jobaufnahme: Die größte Hürde ist die deutsche Sprache
Foto: Arbeitsagentur

Düsseldorf. Der Integration Point von Jobcenter und Agentur für Arbeit ist die zentrale Anlaufstelle, die Flüchtlinge eine Arbeit vermitteln soll. Aktuell sind dort 2069 Menschen aus Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien registriert. Eine Beschäftigung aufgenommen oder eine Ausbildung begonnen haben nach Gründung des Integration Point im September 2015 bislang 186, im Januar waren es noch 130.

Bevor Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt vermittelt werden können, muss zunächst geprüft werden, was sie für berufliche Qualifikationen und Sprachkenntnisse mitbringen. Die größte Hürde ist die deutsche Sprache. Deswegen wird daran zuerst gearbeitet.

In 2016 wurden rund 1500 geflüchtete Menschen in Integrations- und Sprachkurse vermittelt.

Zahlreiche Ehrenamtliche helfen bei der Kompetenzfeststellung und dem Spracherwerb. „Das Erlernen der deutschen Sprache bleibt die Grundvoraussetzung für die weiteren Integrationsschritte. Man muss den Menschen auch die nötige Zeit dafür geben“, so Roland Schüßler, Chef der Düsseldorfer Arbeitsagentur.

Bis das erforderte Sprachniveau erreicht ist, vergehen Monate oder Jahre. In diesem Zeitraum bietet der Integration Point eine Berufsberatung an. Außerdem werden Praktika bei Unternehmen vermittelt, sogenannte Einstiegsqualifizierungen. In einer sechs- bis zwölfmonatigen Praktikumsphase sollen sich die Teilnehmer mit dem angestrebten Ausbildungsberuf vertraut machen. Arbeitgeber haben ihrerseits die Möglichkeit, die Eignung für den in Frage kommenden Ausbildungsberuf intensiv zu erproben und im Anschluss einen Ausbildungsvertrag anzubieten.

Drei Viertel aller im Integration Point gemeldeten Flüchtlinge sind Männer, ein Drittel unter 25 Jahre. Die meisten registrierten Flüchtlinge stammen aus Syrien, nämlich über 50 Prozent. Die nächstgrößere Gruppe kommt mit zwölf Prozent aus dem Irak. Über ein Abitur oder einen ähnlichen Abschluss verfügen 24 Prozent, über Fachhochschulreife fünf Prozent. Acht Prozent haben Mittlere Reife, 14 Prozent einen Hauptschulabschluss. 20 Prozent der Registrierten fehlt ein Schulabschluss, 29 Prozent konnten nicht zugeordnet werden.

Auch schon vor Gründung des Integration Points hat das Jobcenter Flüchtlinge aus den acht Hauptherkunftsländern betreut. Seit 2012 sind laut Jürgen Hennigfeld, Sprecher des Jobcenters Düsseldorf, rund 2300 geflüchtete Menschen in den Arbeitsmarkt integriert worden. arn

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort