Die erste Düsseldorfer Schule mit Tablet-Computern für alle

Die Politik bewilligte am Mittwoch Geld für die Schüßler-Schule. Sie wird die erste in der Stadt, wo alle Kinder mit dem Flachcomputer lernen.

Die erste Düsseldorfer Schule mit Tablet-Computern für alle
Foto: Ferdinand-Schüßler-Hauptschule

Düsseldorf. Kreide und Schwamm waren vorgestern, jetzt sind Tablets an den Düsseldorfer Schulen angesagt: Längst haben verschiedene Schulen an Pilotprojekten teilgenommen, erste Geräte angeschafft. Und nun soll es bald erstmals eine i-Pad-Schule geben. Die Ferdinand-Schüßler-Hauptschule in Rath will im nächsten Jahr so weit sein: ein i-Pad für jeden Schüler.

Einen großen Schritt hat die Schule am Mittwoch gemacht: Zuvor hatte sie die Politiker der Bezirksvertretung 6 von ihrem Konzept überzeugt, dort rutschte eine entsprechende Vorlage kurzfristig auf die Tagesordnung. 75 000 Euro wird das Gremium der Schule zur Verfügung stellen, davon sollen bis Februar 170 Tablets angeschafft werden. Hintergrund: Tablets sind moderne und handliche Flachcomputer, darunter ist das i-Pad die wohl bekannteste Marke.

Der Kauf ist für die Schule Teil einer langfristigen Strategie, wie Konrektor Jürgen Hilger-Höltgen erläutert: Über zwei Klassensätze verfügt die Schule bereits, mithilfe der Stadt wurde das Drahtlosnetzwerk ausgebaut, Beamer angeschafft, interaktive Tafeln werden bald folgen. Schuldezernent Burkhard Hintzsche: „Es ist ein Vorzeigeprojekt, an dem die Schule seit Jahren mit einer engagierten Lehrerschaft arbeitet.“

Der vorläufig letzte Schritt soll im kommenden Jahr folgen und der Tablet-Bestand auf gut 300 wachsen — ein Gerät für jeden Schüler. Hilger-Höltgen ist von dem Projekt überzeugt: „Das ist der Unterricht der Zukunft, ab dem kommenden Jahr können wir optimal arbeiten.“ Die Motivation der Schüler steige bei der Arbeit mit dem flachen Computer. Es ergäben sich neue Möglichkeiten für Vernetzung, Recherche, Präsentation.

Die Schüßler-Hauptschule ist keine Vorzeigeschule, betont der Konrektor: in einem schwierigen Umfeld, mit vielen Inklusionskindern und drei Flüchtlingsklassen. „Vielleicht sind gerade unsere Kinder prädestiniert“, sagt Hilger-Höltgen, „mit diesen Geräten ihre Defizite auszugleichen.“ Darüber hinaus soll auch die gegenüberliegende Grundschule mit einsteigen, so entstehe ein i-Pad-Campus.

Derweil läuft auf gesamtstädtischer Ebene der Einzug neuer Medien mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Die Verwaltung sieht sich vor allem dafür zuständig, dass Schüler und Lehrer problemlos ins Internet kommen. Anschaffung von Computern, Smartboards usw. liegen in der Verantwortung der einzelnen Schulen und hängt damit auch an der Neigung von Eltern und Lehrern. Hintzsche: „Es ist wichtig, nicht nur Geräte anzuschaffen, das Ganze muss auch in ein pädagogisches Konzept eingebettet sein.“

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