Der tägliche Weg zur Uni: Drängeln, schieben, drücken

Studenten klagen über volle Busse und Bahnen. Rheinbahn schafft neue Busse an.

Düsseldorf. Der Weg in die Uni kann dieser Tage wieder einmal zum echten Stresstest werden — vor allem, wenn man die öffentlichen Verkehrsmittel der Rheinbahn nutzt. Denn zum Beginn des Sommersemesters sind Busse und Straßenbahnen zur Hochschule morgens teilweise so überfüllt, dass die Fahrgäste von Glück sagen können, wenn für sie überhaupt noch Platz im Bus oder in der Straßenbahn ist.

„Die Rheinbahn macht nicht genug, um das Problem in den Griff zu bekommen“, sind sich Chris Theus und Tobias Laier, beide Studenten der Heinrich-Heine-Universität, einig. Zumal die Sachlage ja nicht neu sei. Sarah Michalska sieht das ähnlich: „Seit vier Semestern studiere ich an der Heine-Uni und fahre täglich mit dem überfüllten Bus 835. In zwei Jahren hat sich daran nichts geändert.“ Sie habe das Gefühl, der Rheinbahn sei die Situation gleichgültig.

So geht der Kampf um den Platz in Bus oder Bahn jeden Morgen in eine neue Runde. Möchte man pünktlich im Seminar sein, heißt es drängeln, schieben und drücken. Theus: „Ich musste auch schon einmal zwei Busse vorbeifahren lassen, weil einfach kein Platz mehr war.“

Georg Schumacher, der Sprecher der Rheinbahn, weiß um die Probleme auf bestimmten Linien. „Besonders betroffen sind weite Strecken der Buslinien 835, 836 und 782.“ Eine Sitzplatzgarantie gebe es natürlich nicht, überfüllt seien aber auch diese Busse nur am Morgen zwischen 7 und 8.30 Uhr, sagt Schumacher.

Stark frequentiert sind auch die Straßenbahnlinien zur Uni, die 707 und die verlängerte U 79: „Aber da kommt man immer noch rein und das ist letztlich entscheidend“, sagt Schumacher. Der Rheinbahnsprecher betont jedoch, dass das Fahrgastunternehmen diese Probleme sehr ernst nehme und konsequent an Verbesserungen arbeite.

„Ist ein Bus oder eine Bahn überfüllt, melden die Fahrer das immer der Zentrale.“ Anschließend würde ein Verkehrsmeister sich einige Tage am Stück einen Überblick über die Lage verschaffen und dann entscheiden, wie verfahren wird. „Entweder wir tauschen einen Solo-Bus gegen einen Gelenkbus aus oder wir schicken zu den Stoßzeiten Einsatzfahrzeuge“, sagt Schumacher.

Handlungsbedarf besteht aber nicht nur bei der Rheinbahn, sondern auch bei den Kunden. Denn die gehen — wohl aus Angst, an einer Haltestelle nicht rechtzeitig aus Bus oder Bahn zu kommen — oft nicht weit genug durch, um Platz zu machen.

Dennoch: Um die Probleme in den Griff zu bekommen, wird die Rheinbahn im Sommer fünf, 2012 weitere 40 neue Busse anschaffen. „Dass dann plötzlich alle Probleme verschwinden, kann ich natürlich nicht versprechen“, sagt Schumacher.

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