Der neue FH-Campus in Derendorf ist endlich im Bau

Nach jahrelangen Verzögerungen soll die neue Fachhochschule für 224 Millionen Euro 2015 fertig sein.

Düsseldorf. Beim feierlichen „Ersten Spatenstich“ für den neuen Campus der Fachhochschule in Derendorf wollte keiner der Festredner mehr groß nachkarten. Und so kam die jahrelange Verzögerung des Großprojektes bei FH-Präsidentin Brigitte Grass nur vornehm verklausuliert zur Sprache: „Ich freue mich unendlich, dass es endlich so weit ist mit dem Baubeginn“, sagte sie.

Bis 2015 soll nun zwischen Münster- und Rather Straße auf dem Gelände des früheren Schlachthofes und der Schlösser-Brauerei die neue Fachhochschule für etwa 8000 Studenten und rund 180 Professoren entstehen. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes NRW investiert dafür insgesamt 224 Millionen Euro.

Nicht zuletzt des Geldes wegen hat sich der Bau so in die Länge gezogen, vor zwei Jahren stellte sich heraus, dass etwa 22 Millionen Euro bei der Finanzierung fehlten. Schon 2008 gewann das Münchener Büro Nickl den Architektenwettbewerb, der Baustart war für 2009 avisiert.

Seit ein paar Wochen arbeiten sich nun die ersten Bagger durchs Erdreich. Oberbürgermeister Dirk Elbers blickte deshalb optimistisch nach vorne: „Dieser moderne Campus ist sehr wichtig für die Fachhochschule und damit auch für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Düsseldorf.“ Endlich rücke ein Ende der räumlichen Trennung mit den Dependancen an der Josef-Gockeln-Straße und der Heine-Universität in Sicht.

In zwei Bauabschnitten soll der Derendorfer Campus realisiert werden — ob der erste wirklich zum Wintersemester 2014 und der zweite ein Jahr danach fertig sind, muss man abwarten. Dass die neue Fachhochschule ein großer Fortschritt sein wird, bezweifelt jedoch niemand.

„Der Neubau bietet Studierenden und Lehrenden kurze Wege und herausragende Bedingungen’“, sagte NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze. Vor allem die Orientierung wird erleichtert: So bilden Bibliothek, Mensa und Hörsaalzentrum als zentrale Einrichtungen durch ihre Ausrichtung zueinander den Campusplatz. Studienberatung, Einschreibung und „International Office“ sind im gleichen Bereich untergebracht.

Über den Studien- und Forschungsort hinaus soll der neue, barrierefreie Campus mit seinen Grünflächen ein Ort der Begegnung werden, als Kommunikationszentrum bietet sich der zentrale Campusplatz an. FH-Präsidentin Grass betont, dass sich die FH stark ins Leben der Stadt, des Stadtteils einbinden will, etwa mit öffentlichen Ausstellungen oder Vorträgen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort