Nachfahren des berühmten Meisters „Der Name Lucas von Cranach öffnet manche Tür“

Drei Nachfahren des berühmten Malers besuchten am Freitag die Ausstellung des Renaissance-Künstlers im Ehrenhof.

Lukas (von links), Lucas und Ute von Cranach besuchten am Freitag die Ausstellung ihres Vorfahren.

Lukas (von links), Lucas und Ute von Cranach besuchten am Freitag die Ausstellung ihres Vorfahren.

Foto: Michaelis

Düsseldorf. „Ich bin Lucas von Cranach der Allerjüngste“, tönte am Freitag im Foyer des Kunstpalastes ein fröhlicher Mann. Der 41-Jährige kam aus Berlin und vertritt die allerjüngste Generation jenes Lucas Cranach, der derzeitig im Museum am Ehrenhof von den ersten Tausenden von Gästen gefeiert wird. Mit im Gefolge waren zwei Familienmitglieder, Vater Lukas (mit k) von Cranach und dessen Frau Ute aus Langenfeld. Die Vierte im Bunde, Frederike, lebt und arbeitet in London und hat tatsächlich die kreative Ader vom Urahnen aus der Renaissance geerbt. Sie ist Künstlerin, stellt in Wien, Hamburg und London aus und bereitet gerade eine Schau mit Skulpturen und Malerei in Köln vor.

Eine lustige Familie ist es, die von Cranach dem Jüngeren abstammt, der vom „Älteren“ das Talent geerbt und die Werkstatt sehr erfolgreich fortgeführt hat. Immer gab es eine männliche Linie, die den Namen trug. Cranach senior erzählt allerdings, dass es einmal „recht dünn“ mit den Nachfahren war. Da gab es eine Generation, in der nur noch ein einziger Namensträger vorhanden war. Der hatte dann aber zwölf Kinder, so dass der Fortbestand der Linie gesichert war.

Die Adelsbezeichnung wird beim Künstler verschwiegen, dabei wurde Lucas Cranach 1508 von Friedrich dem Weisen geadelt, als er das berühmte Schlangen-Wappen bekam. Der Nachgeborene aus Langenfeld legt dem Adelstitel keine große Bedeutung bei. „Wir sagen dazu auch Etagen-Adel“, erklärt er.

Wie aber reagieren die Menschen, wenn sich ihnen jemand als Lucas von Cranach vorstellt. Der Senior, der offensichtlich den Witz vom Urahnen geerbt hat, erklärt sofort: „Die meisten Menschen sind so ungebildet, dass sie gar nicht wissen, wer sich mit dem Namen verbinden lässt.“

Der Sohn will es nicht so verallgemeinern und betont, er trage den Namen mit Würde, er öffne manche Tür. Es sei ja auch ein schöner Name.

Ute von Cranach arbeitet übrigens im Marketing-Bereich. Und der Filius hat immerhin eine Start-up-Firma mit inzwischen hundert Mitarbeitern. Der Apfel fällt also nicht weit vom Stamm, auch wenn da einige hundert Jahre vergangen sind.

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