Der Mann fürs Grüne bei Fortuna

Dieter Prahl ist der neue Greenkeeper in der Arena. Ihm helfen Langzeitarbeitslose von der Zukunftswerkstatt.

Der Mann fürs Grüne bei Fortuna
Foto: Judith Michaelis

Länger als 25 Millimeter darf er im Sommer nicht sein, im Winter auch mal 27“, erklärt Dieter Prahl, der ehemalige Chef-Greenkeeper von Bayer Leverkusen, der jetzt in Diensten von Fortuna Düsseldorf steht und die Rasenplätze an der Arena pflegt. Allerdings nicht alleine, denn gemeinsam mit den Mitarbeitern der Zukunftswerkstatt (ZWD) werden die Spielplätze von Fortuna Düsseldorf an der Arena in Schuss gehalten.

Eine beschäftigungsfördernde Maßnahme, die aber vielen Langzeitarbeitslosen hilft, wieder ins Berufsleben einzusteigen. „Anderen Menschen zu helfen, in ein geordnetes Leben zurückzukehren, ist eine Kernaufgabe der ZWD. Wir sind froh, wenn wir einen Teil dazu beitragen können“, sagt Sven Mühlenbeck, Vorstand Organisation und Spielbetrieb beim Zweitligisten.

Die Arbeit mit den Jungs macht Spaß. Sie sind sehr motiviert“, sagt der 69-jährige Prahl, der eigentlich schon im Ruhestand war, bevor die Anfrage kam. Übrigens vom ehemaligen Co-Trainer Peter Hermann, der jetzt als Assistent bei Jupp Heynckes bei Bayern München arbeitet. „Ich war aber erst vier Wochen zu Hause und hatte mich noch nicht daran gewöhnt“, sagt Prahl lächelnd, der hohe Anforderungen an seinen Platz stellt. „Wenn wir im Sommer unsere Hausaufgaben machen, dann steht im Winter das Wasser nicht auf dem Rasen.“ Wichtig sei die Rasenertragsschicht, die aus viel Sand und organischem Material besteht. Täglich müssen Stopfen gesetzt, Gras geschnitten werden und Luft muss in den Boden kommen. „Das ist das Grundproblem in allen Stadien. Sie sind an allen Seiten zu und werden nicht ordentlich belüftet. Die stehende Luftfeuchtigkeit sorgt dann für Pilzbefall“, weiß Prahl. Wenn allerdings wie jetzt der Untergrund gefroren ist, dann ist auch er machtlos. „Das Bewässerungssystem können wir sogar von zu Hause per Handy steuern“, sagt Mühlenbeck. Landschaftsgärtner Kim Steigert von der ZWD begleitet die Ausbildung seiner Schützlinge, wenn Prahl nicht vor Ort ist. Er selbst hat 2009 seinen Meister gemacht und bildet sich nun zum Greenkeeper weiter.

Für Bastian Bartussek war die ZWD ein Glücksfall. Viele Jahre hat er nach einer Ausbildungsstelle gesucht, doch keine gefunden. „Dann hat mich das Arbeitsamt auf die ZWD aufmerksam gemacht und dort hat es auch geklappt. Das macht mir auch sehr viel Spaß und man lernt eine Menge bei Dieter Prahl.“

Und auch die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für angehende Greenkeeper sind ausgezeichnet. „Ich war vor vielen Jahren einer der ersten, die das gelernt haben. Inzwischen haben viele Leute bei mir ihre Ausbildung gemacht und alle haben einen Job gefunden“, weiß Prahl. Einer seiner Schützlinge ist Greenkeeper beim Erstligisten SC Freiburg. einen Rasen hat Dieter Prahl übrigens nicht mehr im heimischen Garten: „Zu viel Arbeit.“

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