Düsseldorf Der große Stress blieb vorerst aus

Rappelvoll war es am Dienstag in der Innenstadt. Der Umtausch-Rausch lässt aber noch auf sich warten — ein Stimmungsbild.

Rappelvoll war die Königsallee am Dienstagnachmittag — viele waren allerdings nur zum Bummeln da, umgetauscht wurde noch nicht viel.

Rappelvoll war die Königsallee am Dienstagnachmittag — viele waren allerdings nur zum Bummeln da, umgetauscht wurde noch nicht viel.

Düsseldorf. Kaum ist Weihnachten vorbei, zieht es die Düsseldorfer ins Freie. Zumindest konnte am Dienstag dieser Eindruck entstehen: In der Innenstadt war es beinahe so voll wie zuletzt am dritten und vierten Adventssonntag. Lange Schlangen bildeten sich in den Geschäften und an den Kassen, auf der Königsallee ging es zeitweise nur schleichend voran.

Doch auch wenn der Kaufhof an der Kö am Dienstag rappelvoll war, sei es ein „relativ normaler Geschäftstag“ gewesen, sagt Lothar Milbrath aus der Geschäftsführung des Kaufhauses. Gutscheine würden erfahrungsgemäß erst später eingelöst: „Das zieht sich noch hin“, sagt er. Wahrscheinlich gar bis ins neue Jahr: „Das Weihnachtsgeschäft verlagert sich immer mehr nach hinten, nicht nur im Advent ist es voller als das Jahr über, auch noch danach.“

Ähnliches erwartet auch Melissa Möller, Filialleiterin im Bekleidungsgeschäft Gant in den Schadow-Arkaden. „Gutscheine werden bei uns eher im neuen Jahr eingelöst“, sagt sie. Bei Heidi Lißek in der Parfümerie Schnitzler hingegen kamen am Dienstag viele vorbei, um Weihnachtsgeschenke umzutauschen: „Bis Mittag waren bestimmt zehn Leute da, das sind mehr als sonst üblich.“

Hochpreisige Geschenke werden dagegen kaum bis gar nicht zurückgegeben oder umgetauscht. Zum Beispiel Uhren: „Die Leute informieren sich genau bevor sie teuren Schmuck verschenken, bei uns wird kaum etwas umgetauscht“, sagt Dieter Blome, Inhaber des gleichnamigen Juwelier-Geschäftes auf der Königsallee. Dennoch war auch sein Geschäft am Dienstag rund um die Uhr voll. „Viele haben jetzt nach Weihnachten noch Urlaub und wollen etwas shoppen gehen“, mutmaßt er.

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Einige Kunden musste er aber erst einmal vertrösten: „Vor allem die beliebten Marken wie Rolex sind weitestgehend ausverkauft, davon habe ich fast keine einzige mehr im Laden. Über Weihnachten wurde so viel gekauft, dass ich jetzt erst einmal nachbestellen muss“, sagt der Geschäftsmann.

Ruhig war es am Dienstag hingegen bei Hermès im Girardet-Haus: „Bei uns wird so gut wie nichts umtauscht, hochpreisige Geschenke werden sehr überlegt eingekauft“, sagt ein Mitarbeiter.

Unterdessen beginnt in vielen Boutiquen, aber auch bei großen Ketten schon der Winterschlussverkauf. Das würden die Kunden vor allem im Modebereich auch erwarten, sagt Melissa Möller von Gant: „Wir fangen in der kommenden Woche damit an, die Frühjahrskollektion auszustellen.“ Satte Rabatte von bis zu 30 Prozent gebe es bei ihr im Geschäft seit Heiligabend. Auch im Kaufhof wimmelt es von Rabatt-Plakaten: „Wir sind in diesem Jahr sogar schon vor Weihnachten gestartet“, sagt Lothar Milbrath.

Und auch bei den Passanten in der Stadt schien am Dienstag das Umtauschen von Geschenken oder das Einlösen von Gutscheinen noch keine allzu große Rolle zu spielen. „Ich bin einfach nur hier, um mich spontan umzusehen und nach Weihnachten ein bisschen rauszukommen“, sagt ein Mann aus den Niederlanden.

Andere hatten sich vor den Feiertagen zurückgehalten und waren erst jetzt in Shopping-Laune. „Während der Weihnachtszeit habe ich eher weniger eingekauft, das mache ich lieber jetzt nach Weihnachten“, sagt Tillmann Bause. Auch Familie Kiri verlegte das Weihnachtsgeschäft lieber auf die Tage danach — und war am Dienstag auf der Kö unterwegs.„Dieses Jahr haben wir uns gegenseitig keine Geschenke gemacht und sind deswegen jetzt etwas großzügiger“, sagt das Paar.

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