Das Wiesencafé nimmt Formen an

Die Arbeiten am Wittenberger Weg, Ecke Schwarzer Weg gehen voran. Die Fläche wird schon jetzt genutzt.

Ein bisschen kahl sieht es momentan schon noch aus an der Ecke Schwarzer Weg/Wittenberger Weg in Garath. Angelique und ihre Klassenkameraden und Projektpartner können sich aber genau vorstellen, wie es hier bald aussehen wird. Damit es schon demnächst frühlingshaft-bunt wird, wurden jetzt rund um die gegossene Bodenplatte Gras und Wildblumen gesät. Schon ab Mai soll dieser Ort zum Treffpunkt für das Viertel werden.

„Die Jugendlichen haben schon vor einer Weile geäußert, dass hier in der Siedlung ein Kiosk oder ein Café als Treffpunkt fehlt“, sagt Ute Reeh. Die Düsseldorfer Künstlerin arbeitet schon seit 2013 mit Schülern aus dem Stadtteil zusammen. 2015 gab es erste Modelle, nun nehmen diese Form an. Angelique war eine von denen, die die Idee für das Café an der Straßenecke hatten. Die 17-Jährige und ihre Mitstreiter haben mit Studierenden der Hochschule zusammengearbeitet, um Architektur und Möbel für den neuen Treffpunkt zu entwerfen. „Wir bringen so das Wissen der Anwohner und das technische Wissen für die Umsetzung an einen Tisch“, sagt Ute Reeh. Die Profis für den Ort und die Profis für die Umsetzung quasi.

„2019 wird mit den Wänden und dem Dach angefangen, 2020 wird das Café dann fertig“, sagt Angelique und freut sich, dass das Projekt Form annimmt. Die Wände werden in einer alten Lehmtechnik gefertigt. Angelique hat diese schon selbst ausprobiert — ein kleines Mäuerchen neben der Café-Platte zeigt erste Versuche.

Doch schon vorher wollen die Anwohner den entstehenden Treffpunkt nutzen. Ab Mai soll es hier einmal im Monat - immer am ersten Dienstag - Kaffee und Kuchen „open Air“ geben. „Das ist eine gute Gelegenheit, um sich über den Stand des Projekts auszutauschen“, sagt Ute Reeh.

Zudem soll im Oktober auch der Wittenberger Apfelmarkt auf dem Platz stattfinden. „Das ist eine Tradition, die wir aus der Stadt, die der Straße den Namen gegeben hat, importiert haben“, sagt die Künstlerin.

Mit beim Aussäen dabei waren auch zwei Schulklassen aus der Umgebung — von der KGS Südallee und der Alfred-Herrhausen-Schule — und die Kindergartengruppe des Familienzentrums Wittenberger Weg. „Wir wollen, dass sich durch jedes neue Projektteil das Projekt für eine weitere Gruppe öffnet“, sagt Ute Reeh. Die Blümchen rund um den Platz haben die Kindergartenkinder gestreut.

Neben den Wildblumen, die der Imkerverein gesponsert hat, soll hier auch eine besondere Kohlsorte wachsen. „Der Furchenkohl ist sehr widerstandsfähig“, sagt Ute Reeh. Und er passt zur Café-Idee. Auch ein Suppenfest gehöre zu den geplanten Veranstaltungen im „Wiesen-Café“. Da kommt der Kohl gerade recht.

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