Das Theater an der Kö setzt auf Cosma Shiva Hagen und Hardy Krüger jr.

René Heinersdorff hat für die nächste Saison jüngere, bekannte Gesichter engagiert, darunter auch ein Star aus "Gute Zeiten, schlechte Zeiten".

Das Theater an der Kö setzt auf Cosma Shiva Hagen und Hardy Krüger jr.
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Düsseldorf. Das Gesicht von Cosma Shiva Hagen ist bekannt: Das Konterfei der Tochter der Punk-Rock-Diva Nina Hagen kennen viele als Lichtelfe „Luna“ aus dem Computerspiel „Legend: Hand of God“. Im September wird Miss Hagen, 1981 in den USA geboren, erstmals auf einer Düsseldorfer Bühne zu erleben sein — in der Eröffnungspremiere „Wir lieben und wissen nichts“ im Theater an der Kö. Regie führt Hausherr René Heinersdorff.

Das Theater an der Kö setzt auf Cosma Shiva Hagen und Hardy Krüger jr.
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Das Stück über zwei Paare, die durch einen Wohnungstausch in die Haare kriegen und einen bitterbösen Streit entfachen, stammt von Autor Moritz Rinke. Dessen Werke werden eher in Stadt- und Staatstheatern gespielt. Doch wünschte der Autor eine Boulevard-Fassung des Sujets, das an Yasmina Rezas „Gott des Gemetzels“ erinnert.

Die Auswahl des Stücks und der insgesamt jüngeren Schauspieler erklärt Heinersdorff so: „Auch das Boulevard muss für Nachwuchs sorgen. Ohne jedoch das traditionelle Publikum vor den Kopf zu stoßen.“ Ein Spagat, der nicht immer gelingt, um den sich aber bundesweit Privattheater und Komödienhäuser bemühen. Erstmals habe er für seine 24. Saison im Parterre der Schadow-Arkaden keine Darsteller(innen) über 60 verpflichtet.

Letzteres ist ein Novum. Man denke nur an die vergangene Spielzeit, in der im Theater an der Kö die reifen Herren Jürgen von der Lippe, Herbert Herrmann und Tom Gerhardt ihre ‚Stücke’ präsentierten. Personality-Shows, die wenig zündendes Drama, dafür reichlich plappernde Selbstinszenierung boten. Dennoch, so Heinersdoffs Bilanz, liefen derartige Shows meist vor vollbesetzten Reihen. Wenn Mime und Autor Heinersdorff auch zugibt: „Die drei Stücke sind gut gelaufen, wenn sie mir auch persönlich nicht so gut gefallen haben, zumindest nicht zu meinen Lieblingsstücken zählen.“

Insgesamt sei er mit der abgelaufenen Spielzeit zufrieden. Aber auch nicht mehr. Bewährt hat sich jedoch die Erweiterung auf drei Spielorte Essen, Köln und Düsseldorf. So könnten Stücke ausprobiert, wiederholt oder verbessert werden. Und Schauspieler, die von Fernsehsendern nachgefragt werden, seien bereit z. B. im Theater an der Kö aufzutreten, wenn sie vorher oder nachher Verträge für dieselbe Produktion in zwei weiteren Städten erhielten. Dann lohne es sich, auch einmal ein TV-Angebot auszuschlagen. Häufig in TV-Serien vertreten sind auch Jeanette Biedermann und Johannes Brandrup, die ab 13. September in „Wir lieben und wir wissen nichts“ auf der Bühne stehen werden.

Mit „Der Nanny“ könnte Heinersdorff eventuell einen Clou landen. Denn in der Komödie nach dem gleichnamigen Film mit Matthias Schweighöfer locken bekannte Gesichter, etwa aus „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, ins Theater - wie Andreas Elsholz, Maike von Bremen und Kabarettist Carsten Strauch. Neben der Krimikomödie und Farce „Funny Money“ von Ray Cooney geht es in „Begleiterscheinungen“ um Eifersucht, Nebenbuhler und eine Frau zwischen zwei Männern. Ganz anders in „Die Niere“ von Stefan Vögel — einer raffiniert gebauten Komödie über ein Ehepaar bei einer Kontrolluntersuchung, deren Ergebnis eine Organspende erforderlich macht. Der Clou wird Hauptdarsteller Hardy Krüger Junior sein, der seit über zehn Jahren nicht mehr an Düsseldorfer Bühnen zu sehen war.

Neben zahlreichen Kurzgastspielen unter anderem mit Robert Kreis, der Springmaus und den Bläck Fööss noch eine Neuheit: Ab September gibt es ein Abo für eine Sonntags-Matinée, 11.30 Uhr.

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