Das sind die Naturschutzgebiete in Düsseldorf

Zwölf besondere Schutzflächen gibt es in der NRW-Landeshauptstadt. Der große Überblick von den Rahmer Benden bis zur Urdenbacher Kämpe.

Düsseldorf ist eine lebenswerte Stadt. Dazu trägt nicht nur die Architektur oder die Nähe zum Rhein, sondern auch die Menge an naturnahen Flächen rund um das Stadtgebiet bei. Sie sind sowohl Orte der Erholung als auch Räume des Artenschutzes. Insgesamt zwölf dieser Naturschutzgebiete gibt es in der Landeshauptstadt. Ein Überblick:

Die Urdenbacher Kämpe im Süden von Düsseldorf. Archivfoto

Die Urdenbacher Kämpe im Süden von Düsseldorf. Archivfoto

Foto: Zanin, Melanie (MZ)

1. Rahmer Benden Nördlich von Angermund befindet sich das 39 Hektar große Areal. Im 20. Jahrhundert wurden die Wiesen des Gebietes bei Hochwasser durch den angrenzenden Dickelsbach überflutet. Das Wasser blieb in den Senken, woraus sich später Moor bildete. Damit die offenen Feuchtflächen mit ihren seltenen Seggenarten und typischen Pflanzen (Schilf, Frauenfarn, Gilbweiderich) erhalten bleiben, wurde es 1993 unter Naturschutz gestellt.

ÖPNV: Buslinie 751 (Haltestelle: Ratingen, Am Eichenförstchen). Wanderparkplatz: Lintorfer Waldstraße/Kalkstraße.

2. Überanger Mark Radfahrer finden auf den ebenso breiten wie flachen Wegen im Waldgebiet ideale Bedingungen für eine ausgiebige Tour vor. Der Wald im Stadtteil Angermund wurde aufgrund seines Bestandes an alten Hainbuchen, Eschen, Ulmen und Weißdornen nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU als besonders schützenswerter Naturraum ausgewählt. Auch deshalb stellte die Bezirksregierung im Jahr 2002 die Überanger Mark durch eine Verordnung einstweilig als Naturschutzgebiet sicher, eine dauerhafte Festsetzung ist jedoch vorgesehen.

ÖPNV: Buslinie 749 (Haltestelle: Forst Kalkum). Wanderparkplatz: Kalkumer Schlossallee/An der Anger.

3. Pillebachtal Aufgrund seiner dichten Stadtlage versprüht das in Ludenberg befindliche Naturschutzgebiet einen ganz besonderen Charme. Charakteristisch sind die vielen Feuchtbiotope, in denen Frösche, Kröten und Molche, aber auch Insekten zu Hause sind. Bemerkenswert: Auf der vergleichsweise kleinen Fläche von 65 Hektar finden sich 355 Arten von Blütenpflanzen.

ÖPNV: Stadtbahn U83, Straßenbahn 709, Buslinie 725, 733, 738, 781 (Haltestelle: Gerresheim Krankenhaus). Park & Ride Parkplatz: Bergische Landstraße/Gräulinger Straße.

4. Tongruben Früher waren die Lehmhänge in diesem Naturschutzgebiet in Ludenberg wichtige Rohstofflieferanten für die Ziegelproduktion. Ende der 1960er Jahre wurde der Abbau eingestellt, nachdem die Vorkommen aufgebraucht waren. Auch heute noch kann man die ehemalige Abbauwand gut erkennen. Sie schließt sich östlich des Wildparks an. Das rund drei Hektar große Areal steht seit 1989 unter Naturschutz und beherbergt einige seltene Insektenarten, wie Erdbienen.

ÖPNV: Stadtbahn U83, Straßenbahn 709, Buslinie 725, 733, 738, 781 (Haltestelle: Gerresheim Krankenhaus). Wildpark-Parkplatz: An der Rennbahnstraße.

5. Rotthäuser Bachtal Streng genommen ist dieses Naturschutzgebiet in Hubbelrath kein reines aus Düsseldorf. Denn das Gebiet geht nahtlos in das Morper Bachtal im benachbarten Kreis Mettmann über. Auf rund 108 Hektar verfügt das Rotthäuser Bachtal unter anderem über Feuchtbiotope, Fischteiche und Schilfflächen. Dort fühlen sich besonders Vögel wie der Teichrohrsänger wohl.

ÖPNV: Buslinie 733, 738 (Haltestelle: Rotthäuser Weg). Wanderparkplatz: Erkrather Landstraße, neben der Gaststätte Kaisershaus.

6. Hubbelrather Bachtal Mit einer Höhe von 140 Metern über den Meeresspiegel machen die Hochlagen des Geländes das Hubbelrather Bachtal zum höchst gelegenen Naturschutzgebiet Düsseldorfs (seit 1993). In den umgebenden Buchenwäldern finden viele Vogelarten (55) ein zu Hause. Darunter der Eichelhäher, aber auch der Habicht, Sperber oder der Eisvogel.

ÖPNV: Buslinie 733, 738 (Haltestelle: Rotthäuser Weg). Wanderparkplatz: Erkrather Landstraße, neben der Gaststätte Kaisershaus.

7. Eller Forst Zwischen den drei Stadtteilen Eller, Vennhausen und Unterbach befindet sich das älteste Naturschutzgebiet der Landeshauptstadt. Unter dem Titel „Vogelfreistätte Eller Forst“ wurden schon 1935 einige Teil des Gebiets unter Schutz gestellt. Das über 95 Hektar große Areal besticht unter anderem durch seine Vielzahl an alten Waldbeständen. Eine besondere Waldform sind beispielsweise die Erlenbruchwälder, die auf sumpfigen Böden stehen. Die dortigen Tümpel und Gräben sind zudem der ideale Lebensraum für viele Amphibien, wie Molche oder Grasfrösche.

ÖPNV: Buslinien 735, 737, 781 (Haltestelle: Seeweg). Parkplatz: Unterbacher See Strandbad Nord.

8. Dreiecksweiher Bis 1949 wurde im Hasseler Forst noch nach Kies gegraben. Heute sind die Bagger längst verschwunden und aus den ehemaligen Kiesgruben sind mit der Zeit neue Lebensräume für Wasservögel entstanden. Bereits 1984 wurde das Gebiet zwischen dem Elbsee und der Hildener Stadtgrenze zum Naturschutzgebiet erklärt. Nach einer Erweiterung im Jahr 1993 beträgt die Gesamtfläche 85 Hektar.

ÖPNV: Buslinien 781, 782 (Haltestelle: Richard-Wagner-Straße, Hilden). Parkplatz: Schalbruch, Hilden.

9. Elbsee Zusammen mit dem Unterbacher See, Dreiecksweiher und Menzelsee bildet der Elbsee die Seenplatte in Unterbach. Interessant ist der See (seit 2010 Naturschutzgebiet) vor allem für alle Hobby-Ornithologen. Schließlich umfasst die Liste der der dort beobachteten Wasservögel über 70 Arten. Auf dieser finden sich auch äußerst seltene sowie gefährdete Exemplare, wie dem Silberreiher, der Trauerente, dem Fischadler oder der Trauerseeschwalbe.

ÖPNV: Buslinien 781, 782 (Haltestelle: Richard-Wagner-Straße, Hilden). Parkplatz: Schalbruch, Hilden.

10. Himmelgeister Rheinbogen Seit 1996 ist das 214 Hektar große Gebiet unter Naturschutz — und reich an verschiedenen Pflanzenarten. So stellte die Biologische Station Haus Bürgel 1997 bei einer Erfassung des Bestandes mehr als 300 Arten fest, darunter allein 19 Pflanzen, die auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehen. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, für den empfiehlt der befestigte Weg, der rund um den Himmelgeister Rheinbogen führt.

ÖPNV: Buslinie 835 (Haltestelle: Alt Himmelgeist). Parkplätze: im begrenzten Umfang vorhanden.

11. Benrather Parkwald Der Wald im Schlosspark wurde 1992 von der Bezirksregierung als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Der naturnahe Waldbestand weist sowohl ganz junge Bäume als auch Exemplare mittleren und sehr hohen Alters auf. Dazu gehören beispielsweise Buchen, die zwischen 120 und 250 Jahre alt sind. Weitere Baumarten sind Eichen, Vogelkirschen, Bergahorn und Hainbuchen. Auch dank dieser großen Vielfalt fühlen sich verschiedene Vogelarten (u.a. der Habicht) in Benrath besonders wohl.

ÖPNV: Stadtbahn U71, U83 (Haltestelle: Benrather Schloßallee). Parkplätze: Urdenbacher Allee.

12. Urdenbacher Kämpe Mit einer Fläche von 316 Hektar sind die Urdenbacher Kämpe das größte Naturschutzgebiet der Stadt. Ein echtes Highlight sind dabei die zahlreichen blühenden Obstbäume (rund 850 Birnbäume sowie 400 Apfelbäume). Sie sind zugleich wichtige Lebensräume für viele Vogelarten. Die Bedeutung der Kämpe geht sogar über die Stadtgrenzen hinaus: Als Teil des europäischen Schutzgebietssystem Natura 2000 genießt sie nämlich auch internationalen Schutz.

ÖPNV: Buslinie 788 (Haltestelle: Mühlenplatz oder Haus Bürgel). Parkplätze: Urdenbacher Dorfstraße gegenüber Ortweg.

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