Das Lörick-Karree wird kommen

Über die Zukunft des Stadtteils diskutierten die Mitglieder des Bürgervereins auf der Hauptversammlung. Ein umstrittenes Thema bleibt die Linie U 81.

Düsseldorf. Rappelvoll war der Gemeindesaal der Philippus-Kirche, als der Bürgerverein Lörick zur Jahreshauptversammlung bat. Es ging nicht nur um Vorstandswahlen, sondern auch um die Zukunft des Löricker Karrees. Hier gab es im Vorfeld Befürchtungen, dass möglicherweise der Investor abspringe, weil kein Baubeginn zu erkennen ist. Lörick wäre damit weiterhin ohne Einkaufszentrum. Dem ist jedoch nicht so. Die EGCP-Gruppe unter Andreas Eisele lässt sich das Projekt nicht aus der Hand nehmen. Die Geschäftsführerin Katrin Grumme gab daher Entwarnung.

Sie erklärte, das Areal zwischen Grevenbroicher Weg und Wickrather Straße werde weiter entwickelt. Alle Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange seien eingegangen und werden jetzt ausgewertet. Das sei jedoch noch nicht geschehen. Falls Einwände kommen, müsse man die Pläne allerdings anpassen, was gleichfalls Zeit kostet.

Zur Information: Basis für das neue Lörick-Karree ist das Siegermodell des Stuttgarter Architekturbüros Haas Cool Zemmrich. Der Investor baut ein Einkaufszentrum, 26 barrierefreie Wohnungen und eine Tagesgaststätte. Geplant ist der Supermarkt im südlichen Komplex. Die Ärzte und Apotheker ziehen in das nördliche Haus. Von 79 Plätzen in einer Tiefgarage ist die Rede. Das Datum für den Baubeginn konnte die Geschäftsführerin jedoch nicht nennen. Selbst vereinfachte Bauleitpläne bräuchten ihre Zeit, sagte sie.

Vorsitzender Horst Seidenberg, seit 2011 an der Spitze des Vereins, berichtete über die „Aufreger“ im vergangenen Jahr, wie den Hochhausturm am Seestern, der zur Freude der Anlieger verworfen wird. Dazu gehört vor allem die geplante U 81, die in Höhe der Messe den Rhein als Brücke queren soll. Nach den Informationen, die er von der Verwaltung über den derzeitigen Stand der Planungen erhalten habe, könne man diesbezüglich aber vorerst noch abwarten, sagte Seidenberg.

Hier musste allerdings Bezirksbürgermeister Rolf Tups korrigieren. Schon im Sommer werden die Pläne für das linksrheinische Düsseldorf vorgestellt. „Aber, so tröstete er, „es wird nicht halb Lörick abgerissen, wenn die Straßenbahn kommt. Die Streckenführung befindet sich ab Böhlerweg auf Meerbuscher Gebiet.“

Seidenberg und viele Anlieger plädieren für die teure Tunnellösung, die vom Land als zu teuer abgelehnt wird. Der Baas setzt seine Hoffnung neuerdings auf Planungsdezerzenten Cornelia Zuschke, „die ja einen neuen Stil eingeführt hat“, wie er meinte. Als er vom Mitglied David Gabrysch im Plenum gebeten wurde, als Vorsitzender konkret Stellung zur U 81 zu beziehen, wich Seidenberg aus: „Der ÖPNV ist ja eine gute Sache, es gibt nichts Besseres. Aber die Leute wollen doch nicht zur Messe fahren, sondern in die Innenstadt. Wenn die Volksvertreter die Taschen so voll haben, dann sollen sie etwas planen, was Lörick nicht berührt.“ Er wurde einstimmig als Baas wiedergewählt.

Doch kurz darauf fiel er mit einem Ansinnen durch. Er wollte die Vereinssatzung ändern und ein Minderheitsbegehren nur dann zulassen, wenn 30 Prozent der 400 Mitglieder dies schriftlich beantragen. Wieder meldete sich David Gabrysch. Die Mitglieder hätten das Recht, sich zu äußern. Man dürfe nicht an die Grundsätze der Demokratie rütteln. Als Bezirksbürgermeister Rolf Tups derselben Ansicht war, gab Seidenberg klein bei.

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