Das Hotel Nikko ist seit 40 Jahren filmreif

Komplett renoviert und umgebaut präsentiert sich das Düsseldorfer Haus zum Jubiläum. Es dient immer wieder als Film- und Fotokulisse.

Das Hotel Nikko ist seit 40 Jahren filmreif
Foto: Hotel Nikko Düsseldorf

Sex-Szene in einem Zimmer in der 6. Etage des Nikko-Hotels - und mehr als 1,3 Millionen Zuschauer. Im Fernsehen. Der Krimi hieß „Die Katze“, gemeint war damit Götz George in der Rolle eines Gangsters. Die passenden Katzenaugen dazu hatte Gudrun Landgrebe Gattin des Filialleiters der Credit Bank gleich gegenüber dem Hotel an der Immermannstraße, mitten in Klein-Tokyo am Rhein, wie die NRW-Metropole gern genannt wird. George flitzte durch die futuristisch anmutende geometrische Architektur des deutsch-japanischen Centers, die Düsseldorfer und ihre Medien nahmen reichlich Anteil an den Dreharbeiten.

Das ist jetzt 30 Jahre her, da war das Hotel schon zehn Jahre alt. Zu seinem 40-jährigen Bestehen leisteten sich nun die Betreiber des gehobenen Business-Hotels, die Event Hotel Gruppe mit dem Miteigentümer, der Art-Invest Real Estate-Gesellschaft, nicht nur die Renovierung aller Zimmerklassen, sondern auch eine totale Umkrempelung des großzügigen Eingangsbereichs. Die dazumal alles beherrschende Treppe tritt nun optisch zurück, die Ausstattung der Räumlichkeiten ist in ihrer Holz-Stein-Struktur in sanften Braun- und Grau-Tönen und einem raffinierten Licht-Konzept hart und weich zugleich, quasi ein Hauch von Zen.

„Nicht länger ein Hotel-Foyer, sondern eine Living Lobby“ erklärt General-Managerin Sandra Epper die neue meditative Umgebung. Dazu gehört auch ein langer Tisch, der nicht nur als Arbeits- und Esstisch dient, sondern auch die Kommunikation fördern soll. Eingearbeitete Steckdosen sorgen dafür, dass auch Handy und Tablets leicht Anschluss finden.

Das Nikko steht von jeher für eine besondere Verbindung von japanischer und rheinischer Kultur in der Stadt. Das zeigt sich auch auf der Speisekarte des hauseigenen Benkay mit seinem Teppanyaki, dem „heißen Tisch“, quasi als Showküche auf Bestellung. Küchenchef Marco Schmidt komponiert rheinischen Sauerbrauten vom mit Musik und Massagen gehätschelten Wagyu-Rind, serviert seine Curry-Wurst im Nikko-Style, bringt die Entenbrust zum glänzen und verfeinert die ohnehin schon exotisch schmeckende Maracuja-Frucht mit Korianderkrokant. Dazu legt er Bröckchen vom Baumkuchen, den Japaner so lieben. Die Limonade ist hausgemacht mit Zitronengras und Ingwer, ebenso der Eistee mit Mango. Sushi-Meister Hisato Muchizuki lässt sich von Gästen gern bestätigen, dass er der beste seiner Zunft in der Stadt ist.

Das Nikko versteht sich mit 386 Zimmern als größtes Innenstadthotel in Düsseldorf. Und will noch weiter wachsen. Im deutsch-japanischen Center, zu dem es gehört, werden demnächst Räumlichkeiten frei. Da gibt es Überlegungen, dort Apartments mit Hotel-Service einzurichten für Gäste die länger bleiben wollen — momentan ein weltweiter Trend in der Hotel-Branche.

Dabei richtet sich der Slogan „Art of Asian Hospitality“ sich ebenso an den einzelnen Business-Reisenden wie auch an Großveranstalter wie etwa mit Eurovision Song Contest, die Tischtennis-Weltmeisterschaft oder die Tour de France. Und mit seinem futuristisch anmutenden 70-er Jahre Stil, der bei Architekten und Innenarchitekten gerade mal wieder angesagt ist, auch als coole Location. Gerade war wieder ein Foto-Shooting im Sky Spa mit Schwimmbad im elften Stock unterm Dach, auch einzigartig in der Stadt. Eingerahmt von den fürs Haus charakteristischen Kugellampen könnte der Komplex in einem Science Fiction-Film gut als Landplatz für Außerirdische herhalten.

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