Das Dr. Jazz schließt nach mehr als 40 Jahren

Zum Jahresende macht die Kultkneipe in der Altstadt endgültig zu - der Salsa-Klub „Havanna“ eröffnet dort im Januar.

Düsseldorf. 1967: Simon and Garfunkel singen Schwermütiges zur Reifeprüfung, die Hippie-Bewegung strebt ihrem Höhepunkt entgegen. Die gebürtige Holländerin Lous Dassen schert sich um alle Trends einen feuchten Kehricht. Sie eröffnet neben dem Uerige, das Dr. Jazz. Etliche Stars von Monty Sunshine über das Pasadena Roof Orchestra bis zu Mr. Ackerbilk hielten in der musikalischen Fachpraxis ihre Sprechstunden ab. Zum Jahresende ist Schluss. Das Dr. Jazz macht dicht, stattdessen wird der Salsa-Club Havanna zukünftig mit südamerikanischen Klängen locken.

Letztlich litt der Club immer noch unter dem Umzug. 1992 lief der Pachtvertrag an den Rheinstraße aus und das Dr. Jazz zog an die Flingerstraße um, in das frühere Creamcheese. Es fehlte das Laufpublikum.

Lous Dassen: "Wir sind heute alle im Rentenalter. Es wurde versäumt, dafür zu sorgen, dass jüngeres Publikum nachwächst. Es hat mir sehr weh getan, als ich im vergangenen Jahr ansehen musste, wie die alte Fassade an der Rheinstraße abgerissen wurde. Da hingen viele Erinnerungen dran." Nachdem Lous Dassen für einige Jahre nach Sylt umzog, wechselte das Dr. Jazz mehrfach den Besitzer. Bis vor fünf Jahren Dieter Roggon die Position des Chefarztes übernahm. "Bei Messen war es auch immer noch voll. Aber davon allein kann man nicht überleben."

Sonntag: Zum letzten Mal findet von 12 bis 17 Uhr der traditionelle Weihnachts-Frühschoppen statt. Es spielen Ted und die Fremden sowie 78 Twins. Eintritt: zwölf Euro.

Donnerstag: Shakira-Gitarrist Jon Rosenau und Bass-Legende Ufo Walter spielen ab 21 Uhr.

Samstag: Das Finale mit Tyree Glenn jr. statt. Der Eintritt 5 Euro.

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